Wer, wo, was?

Personalia
Der Theologe Andreas Frick ist neuer Hauptgeschäftsführer von Misereor und die Nigerianerin Ndidi Okonkwo Nwuneli neue Präsidentin der internationalen entwicklungspolitischen Lobbyorganisation ONE. Larisa Machemer ist neue Vorständin beim Kinderhilfswerk terre des hommes und dort zuständig für Finanzen, Verwaltung und Personal. Unsere Personalmeldungen vom August.

Neuer Misereor-Leiter im Amt 

Der Theologe Andreas Frick ist seit Juli neuer Hauptgeschäftsführer von Misereor. Er folgt auf Pirmin Spiegel, der zwölf Jahre an der Spitze des katholischen  Hilfswerks stand. Der 1964 geborene Frick kam nach seinem Theologiestudium in Frankfurt am Main und Rom ins Bistum Aachen, wo er unter anderem für die San-Pedro-Claver-Kolumbienstiftung und das Eschweiler St. Antonius-Hospital zuständig gewesen war. 2015 wurde er Generalvikar im Bistum Aachen. Den Alltag und das Leben von Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika kennt Frick aus eigener Anschauung und persönlichen Begegnungen in Bolivien, Kolumbien, Indien und Pakistan sowie aus langjähriger Projektbegleitung mit Partnern in Burkina Faso und Ghana.
„Misereor steht in großer, weltweit anerkannter Verantwortung. In die trete ich mit Freude und aller mir verfügbaren Kraft ein: Mit Ihnen allen und den Partnern weltweit werden wir diesen gemeinsamen Weg fortsetzen und die Zukunft Misereors weiter gestalten“, sagte Frick bei der Amtseinführung.
Misereor hat nach eigenen Angaben fast 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Aachen, Berlin und München. Seit der Gründung des Hilfswerks im Jahr 1958 wurden knapp 116.000 Projekte in Afrika und dem Nahen Osten, in Asien und Ozeanien, in Lateinamerika und der Karibik gefördert.

 

ONE 

Die Nigerianerin Ndidi Okonkwo Nwuneli ist seit April neue Präsidentin der internationalen entwicklungspolitischen Lobbyorganisation ONE. Sie folgt auf Tom Hart und Gayle Smith, die im Frühjahr von ihren Posten als Präsident und Geschäftsführerin zurückgetreten waren. Nwuneli ist die erste Afrikanerin an der Spitze von ONE. Die 49-jährige Fachfrau für Ernährungssysteme ist seit 25 Jahren entwicklungspolitisch tätig, vor allem als Unternehmerin. Unter anderem hat sie im Senegal eine Firma, die Lebensmittel lokaler Bauern verarbeitet, und in Nigeria eine Beratungsfirma für Kleinunternehmer gegründet. Als Präsidentin und Geschäftsführerin von ONE will sie unter anderem die Stimme Afrikas auf internationaler Bühne stärken. 

 

UN Habitat

Die UN-Generalversammlung hat die Brasilianerin Anacláudia Marinheiro Centeno Rossbach im Juni zur neuen Direktorin des UN-Programms für menschliche Siedlungen UN Habitat gewählt. Sie folgt auf Maimunah Mohd Sharif aus Malaysia. Derzeit ist sie noch als Direktorin Lateinamerika und Karibik beim Lincoln Institute of Land Policy in Boston, USA, tätig.

 

terre des hommes

Larisa Machemer ist neue Vorständin beim Kinderhilfswerk terre des hommes und dort zuständig für Finanzen, Verwaltung und Personal. Die 52-jährige Rechtsanwältin war zuletzt als Bereichsleiterin beim Verband der Elektro- und Digitalindustrie tätig. Sie bildet mit Beat Wehrle (Programme) und Joshua Hofert (Kommunikation) den dreiköpfigen Vorstand von terre des hommes.

 

 

Der Journalist und Indienkenner Rainer Hörig ist tot

Am frühen Morgen des 21. Mai ist der Journalist und unabhängige Indienkorrespondent Rainer Hörig in seinem Haus in Bonn verstorben. Er war schwer krank, dennoch kam sein Tod unerwartet. Er hinterlässt seine Frau Rajashree Tirumalai-Hörig und Tochter Vanessa.
Rainer Hörig studierte in Berlin Publizistik, Ethnologie und Theaterwissenschaften. Seine Faszination für Indien und Südasien begann mit ausgedehnten Reisen und 1984 mit einem dreimonatigen Aufenthalt zum Studium der Lebensumstände tamilischer Flüchtlinge aus Sri Lanka. 1989 zog er nach Puna im Bundesstaat Maharashtra und lebte dort mit seiner Familie. 2018 zog er aus gesundheitlichen Gründen zurück nach Bonn.
Als Autor begleitete Rainer Hörig Anfang der 1990er Jahre die Proteste der Ureinwohner Indiens, der Adivasi, gegen ihre Vertreibung und Umsiedlung wegen des Baus der Staudämme entlang des Narmada-Flusses in Maharashtra. Er beschrieb den Kampf bitterarmer Dalit-Frauen um Würde, die in einer Recycling-Kooperative in Puna ihr Ansehen in der Gesellschaft und ihr Einkommen zu verbessern suchten. 
Für Medien wie den Deutschlandfunk, die „taz“, die „Frankfurter Rundschau“ und auch „welt-sichten“ berichtete er von Wallfahrten, Ressourcenkonflikten, Radiostationen im Himalaya, Kamelnomaden, Menschen und Elefanten und natürlich auch von Wahlen auf dem Subkontinent. Rainer Hörig schrieb zudem etliche Bücher mit Titeln wie „Indien ist anders“, „Auf Gandhis Spuren“ oder „Indien verstehen“. Für die Sympathie-Magazine des Studienkreises für Tourismus und Entwicklung in Herrsching war Rainer Hörig viele Jahre Redakteur und Autor. 2018 übernahm er die Redaktion des Magazins „Eine Welt“ der Evangelischen Mission Weltweit.
Rainer Hörig kannte und interviewte viele bekannte Persönlichkeiten in Indien, unter ihnen den Dalai Lama, Arundhati Roy und Vandana Shiva. Er erhielt Medienpreise in Deutschland und Indien. 2014 wurde er vom Indian Council for Cultural Relations und der Deutsch-Indischen Gesellschaft für „einen bedeutenden Beitrag zur Vertiefung der deutsch-indischen Beziehungen“ ausgezeichnet. 
Auf die gegenwärtigen politischen Entwicklungen in Indien blickte Rainer Hörig mit großer Sorge. 

Peter Lanzet

Neuen Kommentar hinzufügen

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
CAPTCHA
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Rakete aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
erschienen in Ausgabe 4 / 2024: Zurück zu den Wurzeln?
Dies ist keine Paywall.
Aber Geld brauchen wir schon:
Unseren Journalismus, der vernachlässigte Themen und Sichtweisen aus dem globalen Süden aufgreift, gibt es nicht für lau. Wir brauchen dafür Ihre Unterstützung – schon 3 Euro im Monat helfen!
Ja, ich unterstütze die Arbeit von welt-sichten mit einem freiwilligen Beitrag.
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!