Wer, wo, was?

Personalia
Anne Sophie Herken ist neues Vorstandsmitglied bei der GIZ, ein Däne leitet den OECD-Entwicklungsausschuss. Unsere Personalmeldungen im Februar.

Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

Anna Sophie Herken ist vom Aufsichtsrat der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als neues Vorstandsmitglied bestellt worden. Sie tritt ihr Amt im Sommer an und wird die GIZ dann gemeinsam mit Thorsten Schäfer-Gümbel und Ingrid-Gabriela Hoven leiten. Herken ist derzeit bei der Allianz Asset Management tätig. Davor war sie unter anderem Geschäftsführerin der Hertie School of Governance in Berlin und bei der Europäischen Entwicklungsbank in London sowie bei der Weltbank in Washington, D.C. tätig.

 

Interamerikanische Entwicklungsbank

Der brasilianische Ökonom Ilan Goldfajn ist neuer Präsident der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB). Bei der Wahl Ende des vergangenen Jahres in Washington setzte er sich gegen vier weitere Kandidaten aus Mexiko, Argentinien, Chile sowie Trinidad und Tobago durch. Die mexikanische Regierung kritisierte das Verfahren: Wie immer sei der Kandidat gewählt worden, der den USA am nächsten stehe, monierte Mexikos Präsident Andrés López Obrador. Goldfajn war. früher in leitender Position bei einer Privatbank sowie Chef der brasilianischen Zentralbank. Der abgewählte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte Goldfajn als seinen Wunschkandidaten für die IDB nominiert. Bolsonaros Nachfolger Lula da Silva hatte laut dem Informationsdienst „amerika21“ deshalb versucht, die Wahl bei der IDB bis nach seinem Amtsantritt zu verschieben, um einen eigenen Kandidaten aufstellen zu können. 

 

Ein Däne leitet den OECD-Entwicklungsausschuss

Die 31 Mitglieder des OECD Development Assistance Committee (DAC) haben den dänischen Diplomaten Carsten Staur im Dezember zum neuen Vorsitzenden des Ausschusses gewählt. Staur löst Anfang März die Britin Susanna Moorehead ab. Der DAC ist das wichtigste Forum der reichen Geberländer der OECD. Er berichtet jährlich über die Entwicklungshilfeleistungen der Geber, begutachtet in sogenannten Peer Reviews deren Entwicklungspolitik und formuliert Standards etwa über die Anrechenbarkeit von Staatsausgaben als „offizielle Entwicklungshilfe“ (ODA). Staur ist seit 2018 Dänemarks Botschafter bei der OECD in Paris. Davor war er unter anderem dänischer UN-Botschafter in Genf und in New York. Von 2001 bis 2007 leitete er die Staatliche dänische Entwicklungsagentur Danida.
Staurs Wahl zum DAC-Vorsitzenden fiel denkbar knapp aus: 16 Mitglieder stimmten für ihn, 13 für seinen Gegenkandidaten, den früheren norwegischen Entwicklungsminister Nikolai Astrup; zwei Mitglieder enthielten sich der Stimme. Laut dem Online-Dienst „Devex” hat sich der 68-jährige Staur mit einer „eher klassischen Vision“ von Entwicklungshilfe um das Amt beworben, während sein 44-jähriger Konkurrent Astrup betonte, die UN-Nachhaltigkeitsziele seien nur mit ODA nicht zu erreichen. Auf die Frage, zu welchen Ländern er nach seinem Amtsantritt zuerst Kontakt aufnehmen werde, nannte Staur Brasilien, Indien und China.
 

VENRO

Die langjährige Geschäftsführerin des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe VENRO, Heike Spielmans, hat den Verband zum Jahresende verlassen. Sie leitet künftig die Geschäfte der Seenotrettungsorganisation SOS Humanity. 

 

 

 

 

Warner Conring gestorben 

 Der frühere Geschäftsführer des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) Warner Conring ist am 26. November 2022 im 
Alter von fast 90 Jahren verstorben. Conring hatte in Tübingen, Heidelberg, Basel, Bonn und Göttingen evangelische Theologie studiert. Während seines Vikariats in der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg war er für ein Jahr zum Studienaufenthalt in Indien. Bevor er 1975 zum KED-Geschäftsführer und zum Oberkirchenrat in der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover berufen wurde, war Conring unter anderem Stipendienreferent im Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf und Leiter der Geschäftsstelle von Dienste in Übersee. 
Warner Conring lag nicht nur die Förderung von Entwicklungsprojekten der Partnerkirchen in Übersee am Herzen, sondern auch die strukturelle Überwindung von Hunger und Gewalt. Einer seiner Schwerpunkte beim KED war die Solidarität mit den bedrängten Kirchen in Südafrika zur Zeit der Apartheid. Als Vorsitzender des Arbeitskreises „Horn von Afrika“ hat Conring diplomatische Bemühungen unterstützt, miteinander zerstrittene Gruppen in Äthiopien und im Sudan an einen Tisch zu bringen. In den 1980er Jahren war Conring in Friedensvermittlungen in El Salvador und Guatemala involviert. Er hat in den 23 Jahren seiner Tätigkeit beim KED hindurch nach Wegen zum Dialog über die Grenzen der eigenen Religion hinaus gesucht – speziell mit dem Islam.
Warner Conrings Lebenswerk muss auch in Zukunft Ansporn für die evangelische Kirche und Brot für die Welt sein, Solidarität zur Bewahrung von Gerechtigkeit und Frieden weltweit und zum Schutz des Klimas voranzutreiben. Wilfried Steen

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erschienen in Ausgabe 1 / 2023: Im Protest vereint
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