Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
Interamerikanische Entwicklungsbank
Der brasilianische Ökonom Ilan Goldfajn ist neuer Präsident der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB). Bei der Wahl Ende des vergangenen Jahres in Washington setzte er sich gegen vier weitere Kandidaten aus Mexiko, Argentinien, Chile sowie Trinidad und Tobago durch. Die mexikanische Regierung kritisierte das Verfahren: Wie immer sei der Kandidat gewählt worden, der den USA am nächsten stehe, monierte Mexikos Präsident Andrés López Obrador. Goldfajn war. früher in leitender Position bei einer Privatbank sowie Chef der brasilianischen Zentralbank. Der abgewählte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte Goldfajn als seinen Wunschkandidaten für die IDB nominiert. Bolsonaros Nachfolger Lula da Silva hatte laut dem Informationsdienst „amerika21“ deshalb versucht, die Wahl bei der IDB bis nach seinem Amtsantritt zu verschieben, um einen eigenen Kandidaten aufstellen zu können.
Ein Däne leitet den OECD-Entwicklungsausschuss
Staurs Wahl zum DAC-Vorsitzenden fiel denkbar knapp aus: 16 Mitglieder stimmten für ihn, 13 für seinen Gegenkandidaten, den früheren norwegischen Entwicklungsminister Nikolai Astrup; zwei Mitglieder enthielten sich der Stimme. Laut dem Online-Dienst „Devex” hat sich der 68-jährige Staur mit einer „eher klassischen Vision“ von Entwicklungshilfe um das Amt beworben, während sein 44-jähriger Konkurrent Astrup betonte, die UN-Nachhaltigkeitsziele seien nur mit ODA nicht zu erreichen. Auf die Frage, zu welchen Ländern er nach seinem Amtsantritt zuerst Kontakt aufnehmen werde, nannte Staur Brasilien, Indien und China.
VENRO
Die langjährige Geschäftsführerin des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe VENRO, Heike Spielmans, hat den Verband zum Jahresende verlassen. Sie leitet künftig die Geschäfte der Seenotrettungsorganisation SOS Humanity.
Warner Conring gestorben
Alter von fast 90 Jahren verstorben. Conring hatte in Tübingen, Heidelberg, Basel, Bonn und Göttingen evangelische Theologie studiert. Während seines Vikariats in der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg war er für ein Jahr zum Studienaufenthalt in Indien. Bevor er 1975 zum KED-Geschäftsführer und zum Oberkirchenrat in der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover berufen wurde, war Conring unter anderem Stipendienreferent im Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf und Leiter der Geschäftsstelle von Dienste in Übersee.
Warner Conring lag nicht nur die Förderung von Entwicklungsprojekten der Partnerkirchen in Übersee am Herzen, sondern auch die strukturelle Überwindung von Hunger und Gewalt. Einer seiner Schwerpunkte beim KED war die Solidarität mit den bedrängten Kirchen in Südafrika zur Zeit der Apartheid. Als Vorsitzender des Arbeitskreises „Horn von Afrika“ hat Conring diplomatische Bemühungen unterstützt, miteinander zerstrittene Gruppen in Äthiopien und im Sudan an einen Tisch zu bringen. In den 1980er Jahren war Conring in Friedensvermittlungen in El Salvador und Guatemala involviert. Er hat in den 23 Jahren seiner Tätigkeit beim KED hindurch nach Wegen zum Dialog über die Grenzen der eigenen Religion hinaus gesucht – speziell mit dem Islam.
Warner Conrings Lebenswerk muss auch in Zukunft Ansporn für die evangelische Kirche und Brot für die Welt sein, Solidarität zur Bewahrung von Gerechtigkeit und Frieden weltweit und zum Schutz des Klimas voranzutreiben. Wilfried Steen
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