Laut der Studie werden 10 bis 20 Prozent aller solcher Deals zu großen Landflächen von teils heftigen Protesten der Bevölkerung begleitet, was in der Folge immer wieder zu starken Repressionen von Seiten der Regierungen führt. Als Beispiele nennt das Autorenteam unter anderem großflächige Landverkäufe in Äthiopien, Indonesien und Sierra Leone. Einer der häufigsten Protestgründe sei, dass ganzen Bevölkerungsgruppen, beispielsweise Viehzüchtern oder Kleinbauern, mit einem Mal der Zutritt zu Flächen verwehrt wird, die sie bis dahin nutzen konnten – schlimmstenfalls ohne Entschädigung.
Daraufhin setze eine „Dynamik der Unterdrückung“ ein: Die örtliche Bevölkerung protestiere zunächst friedlich, woraufhin die Sicherheitsdienste der beteiligten Konzerne oder aber staatliche Sicherheitskräfte die Proteste gewaltsam und unter Androhung willkürlicher Strafen unterdrückten. Die Lokalregierung, die der örtlichen Bevölkerung eigentlich beistehen sollte, lasse diese meist im Stich. Am heftigsten eskalieren laut der Studie die Streitigkeiten, wo die Arbeitsbedingungen besonders prekär sind – etwa auf bereits bestehenden Plantagen –, wenn eine Verschmutzung von Wasser und/oder Böden befürchtet wird oder wenn Versprechen der Investoren in Bezug auf Infrastruktur, soziale Dienstleistungen oder neue Arbeitsplätze nicht eingehalten werden.
Nicht überraschend sind danach die Empfehlungen: Verantwortliche Investoren sollten sicherstellen, dass keine legitimen Landnutzungsrechte verletzt und keine ökologischen Schäden verursacht werden – und dass örtliche Bevölkerungs- und Interessengruppen frühzeitig und transparent in Planungsprozesse eingebunden werden.
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