Ob es nicht einfacher ginge, fragen da ein paar Schlaumeier: Im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“ solle man lieber afrikanischen Partnern beibringen, ihr Vieh zu rasieren. Einschlägige Entwicklungsagenturen haben dafür bereits Programme des Capacity Building ausgearbeitet samt Partnerschaften mit Unternehmen: Deutsche Qualitäts-Rasierklingen werden den Hirten per Kredit vorfinanziert, den können sie aus dem Mehrertrag der Kühe leicht zurückzahlen.
Doch dieses technikfeindliche Entwicklungsdenken ist nicht mehr angemessen. Es trifft ja nicht nur Kühe. Auch Hühner, Schweine und Ziegen wird Hitze in den Tropen in absehbarer Zeit unproduktiv machen. Genkühe sind ein Beitrag zur Grundlagenforschung, die morgen auch Wege finden wird, andere Viecher ans Klima anzupassen. Und bekanntlich werden auch Menschen in großen Teilen der Tropen bald nicht mehr leben, jedenfalls nicht mehr fleißig ackern können. Rasieren wird ihnen nicht helfen. Nur wenn man auch ihnen genetische Eingriffe verschafft, können sie bleiben, wo sie sind – und das ist schließlich das Wichtigste, oder?
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