London/Genf - Die Zahl der Angriffe auf humanitäre Helfer hat 2019 laut einer Studie einen Höhepunkt erreicht. Im vergangenen Jahr seien auf 483 Helfer schwere Angriffe verübt worden, heißt es in einem am Montag in London vorgestellten Bericht der Beratungsgesellschaft Humanitarian Outcomes.
Seit Beginn der Erfassungen 1997 habe es nicht so viele schwere Attacken in einem Jahr gegeben wie 2019, hieß es in dem Bericht, der mit Blick auf den Welttag der humanitären Hilfe am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Im laufenden Jahr sind laut Caritas international bereits mehr als 50 Helfer getötet worden. Der Zugang zur notleidenden Bevölkerung werde immer schwieriger, beklagte Caritas.
Im vergangenen Jahr wurden laut Humanitarian Outcomes 125 Helfer getötet und weitere 234 verletzt. Zudem seien 2019 124 Helfer das Opfer von Entführungen geworden. Die Autoren des Berichts registrierten die meisten Angriffe auf Helfer in Syrien, im Südsudan, in der Demokratischen Republik Kongo, in Afghanistan und in der Zentralafrikanischen Republik.
In Mali und im Jemen habe sich jeweils die Zahl der schweren Angriffe auf humanitäres Personal verdoppelt. Bei den Helfern handelt sich etwa um Ärzte, Sanitäter, Fahrer, Mitarbeiter in Flüchtlingslagern oder bei der Essensausgabe.
Unterdessen beklagte das Rote Kreuz vermehrte verbale und körperliche Attacken gegen Gesundheitspersonal, das im Rahmen der Corona-Pandemie im Einsatz sei. In den vergangenen Monaten seien in verschiedenen Ländern vermehrt Opfer zu verzeichnen gewesen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mahnte, humanitäre Helfer nicht aufgrund ihrer Arbeit zu stigmatisieren und Angriffe auf sie zu stoppen.
Die UN begehen am Mittwoch den Welttag der humanitären Hilfe. Der Welttag bezieht sich auf den Angriff auf UN-Einrichtungen am 19. August 2003 in Iraks Hauptstadt Bagdad, bei dem 22 Menschen getötet wurden.
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