Nach dem Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) stammt das Sapelli-Holz aus der Republik Kongo aus sozial und ökologisch nachhaltiger Bewirtschaftung. FSC ist ein internationales Zertifizierungssystem für die Waldwirtschaft. Es soll garantieren, dass bei der Holz- und Papierproduktion Sozial- und Umweltstandards eingehalten werden.
Der Stadtrat von Nürnberg hat sowohl im Umweltausschuss als auch im Bau- und Vergabeausschuss einstimmig den Beschluss gefasst, Parkbänke in Fußgängerzonen und städtischen Grünanlagen mit 25 Kubikmetern Tropenholz auszubessern, die das FSC-Siegel tragen. Im Vergleich zu heimischen Hölzern habe sich nach Angaben des städtischen Servicebetriebs das Sapelli-Holz als langlebiger und kostengünstiger erwiesen. Nürnberg hat bislang 98 Prozent seines Holzbedarfs aus heimischer Forstwirtschaft gedeckt.
Umweltorganisationen haben deshalb zu einer bundesweiten Protestaktion gegen die Stadt Nürnberg aufgerufen. „Die gleichen europäischen Holzkonzerne wie vor den Tropenholzboykotten der 1980er Jahre roden auch heute noch den Regenwald im Kongo“, kritisiert „Rettet den Regenwald“ und bestreitet den Wert des sogenannten Nachhaltigkeitssiegels.
„FSC ist ein Schutzschild, damit europäische Holzkonzerne wie die Schweizer TT-Timber-Gruppe ungeniert den Einschlag in den letzten verbliebenen, unberührten Regenwaldgebieten der Erde fortsetzen können.“ FSC- Deutschland hingegen begrüßte den Nürnberger Beschluss als einen „Impuls für mehr Nachhaltigkeit in Afrika“. In Nürnberg haben die CSU und die bayerische Ökologisch-Demokratische Partei die Kritik am FSC-Siegel aufgenommen und im Stadtrat beantragt, besser einheimische Hölzer zu nutzen. Jetzt soll der Umweltausschuss die Frage erneut prüfen. Etwa 450 Städte und Gemeinden in ganz Deutschland untersagen die Verwendung von Tropenholz in öffentlichen Bauten, soweit Alternativen bestehen. Der Rückgang des Tropenholz-Imports nach Deutschland in den letzten zwanzig Jahren ist auch auf derlei kommunale Beschlüsse zurückzuführen. Seit es das FSC-Siegel gibt, sind jedoch Städte wie Berlin, Freiburg und Kehl von einem Totalboykott abgerückt.