Die Fair-Trade-Bewegung habe die Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit verstärkt, fair gehandelte Produkte seien sichtbarer als früher und glaubwürdige politische und wirtschaftliche Ansätze machten den fairen Handel über etablierte Zielgruppen hinaus attraktiv. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die die Organisation TransFair, das Forum Fairer Handel, die Hilfswerke Brot für die Welt und Misereor sowie Engagement Global in Auftrag gegeben haben.
Besonders zugelegt habe der faire Handel im Lebensmittelbereich, wenngleich er mit einem Anteil von weniger als einem Prozent am Gesamtumsatz des Einzelhandels weiter ein Nischendasein führe. Nicht gelungen sei es, Prinzipien des fairen Handels grundsätzlicher in den Strukturen des deutschen Groß- und Einzelhandels zu verankern. So schwäche der zunehmende Preisdruck des Einkaufs grundlegende Sozialstandards in Zulieferländern des globalen Südens aus.
Mehr Kooperation nötig
Die Wirkung von Fair Trade könne ausgedehnt werden, wenn die Bewegung sich mit anderen politischen und zivilgesellschaftlichen Kräften enger vernetze. „Diese Potenziale wurden bislang nicht vollends ausgeschöpft,“ heißt es in der Studie. Zudem sollte der faire Handel sich der zunehmend differenzierten und kritischen Debatte in der Zivilgesellschaft stärker öffnen.
Während Verbraucherorganisationen Transparenz und Kennzeichnung von Produkten anmahnen, fordert die umweltpolitische Szene mehr Gewicht für ökologische Aspekte. Andere Stimmen üben grundsätzlichere Kritik an Standards und Kriterien im fairen Handel oder finden die politische Arbeit zu zaghaft. Die Studie rät der Bewegung, intensiver mit zivilgesellschaftlichen Kräften außerhalb des fairen Handels zu kooperieren, um mehr Wirkung zu erzielen.
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