Das Entwicklungsministerium (BMZ) will die Bildungshilfe für Afrika verdoppeln. Ein „Strategiepapier“ setzt auch inhaltlich neue Akzente. Allein für die bilaterale Bildungsarbeit in Afrika werde das BMZ in diesem Jahr 133 Millionen Euro zur Verfügung stellen, nahezu doppelt so viel wie noch 2009, kündigte Entwicklungsminister Dirk Niebel bei der Vorstellung des Papiers „Zehn Ziele für mehr Bildung“ an. Das Geld solle stärker als bisher nicht nur für bessere Grundbildung, sondern auch für weiterführende Bildung eingesetzt werden – bis hin zur Hochschulförderung. Weitere Punkte der neuen Strategie: mehr Geschlechtergerechtigkeit durch verstärkte Förderung von Mädchen und weiblichen Lehrkräften sowie eine stärker „nachfrageorientierte“ Förderung beruflicher Bildung mittels Gutscheinprogrammen. Das BMZ hält sich zugute, die neue Strategie in einem „partizipativen Prozess“ mit zivilgesellschaftlichen Akteuren abgestimmt zu haben; vor einem Jahr hatte das Ministerium einen ersten Entwurf vorgelegt. Hilfsorganisationen und Oppositionspolitiker zweifeln allerdings daran, dass die Strategie nun auch verwirklicht wird. Zudem sei die angekündigte Aufstockung der Mittel allenfalls durch Umwidmung von Geldern aus anderen Feldern der Entwicklungszusammenarbeit zu beschaffen, zumal der BMZ-Gesamtetat tendenziell schrumpfe. (di)
Bildungshilfe für Afrika
erschienen in Ausgabe 3 / 2012: Hunger: Es reicht!
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