Laut Schätzungen seien zu Beginn dieses Jahrhunderts noch bis zu einem Drittel der Prostituierten minderjährig gewesen, schreibt die IJM-Vizepräsidenten Holly Burkhalter in einem Beitrag für „Foreign Affairs“. Einer neuen Studie zufolge habe sich dieser Anteil auf 0,1 Prozent für die unter 16-jährigen und auf 2,12 Prozent für die 16- bis 17-Jährigen verringert.
Der Erfolg geht laut Burkhalter auf energische Schritte der Regierung in Pnomh Penh zurück. Sie habe dafür mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Gruppen, darunter der IJM, sowie Rechts- und Politikexperten zusammengearbeitet. Den Anstoß gab laut Burkhalter die kaum verhüllte Drohung von US-Botschafter Charles Ray im Jahr 2003, die USA würden Kambodscha die Entwicklungshilfe entziehen, wenn es nicht endlich wirksam gegen die Kinderprostitution vorgehe.
Seitdem seien Aufklärungs- und Präventionskampagnen unternommen sowie Polizisten und Justizangestellte besser für Ermittlungen und den Schutz von Opfern ausgebildet worden, erklärt Burkhalter. Die Gesetze gegen Kinderhandel und Kinderprostitution würden strikter angewendet, Täter härter verfolgt. Kambodscha verfüge zudem über ein vorbildliches Hilfesystem für Mädchen, die aus der Prostitution gerettet wurden. Dazu zählten die Behandlung von Traumata, Unterkunft, Bildung und Ausbildung.
Burkhalter kritisiert, dass die USA diese Fortschritte in ihrem jährlichen Bericht über Menschenschmuggel nicht anerkennen und Kambodscha darin noch immer einen niedrigen Rang zuweisen. Das sei keine gute Botschaft an die Polizei, die Justiz- und Sozialbehörden, die so hart gearbeitet hätten. Die IJM-Vizepräsidentin sieht Kambodschas Vorgehen als vorbildlich. Es sollte unterstützt, erforscht und in anderen Ländern nachgeahmt werden.
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