(23.05.2014) Die Weltbank will wissen, wie ihre Studien bei den Lesern ankommen. Das Interesse ist scheinbar nicht allzu groß.
Wer in der Entwicklungspolitik tätig ist, muss eine Menge Informationen verarbeiten: Jeden Tag landen neue Studien, Analysen, Politikpapiere und Gutachten auf dem Schreibtisch. Aber werden die überhaupt gelesen? Die Weltbank, die sich selbst als Wissensbank versteht, hat untersucht, wie in den Jahren 2008 bis 2013 gut 1600 von ihr publizierte Policy Papers genutzt wurden; als Indikator dienen ihr die Downloads und die Häufigkeit, mit der die Papiere anderswo zitiert wurden. Ergebnis: Ein knappes Drittel der Papiere wurde nie heruntergeladen, knapp 40 Prozent zwischen ein- und hundertmal, und 13 Prozent wurden mehr als 250 Mal von der Weltbank-Webseite abgerufen. In anderen Texten zitiert wurden nur 12 Prozent der Papiere, drei Prozent öfter als fünfmal.
Am häufigsten heruntergeladen wurden laut der Studie aufwendige und überdurchschnittlich kostspielige Politikpapiere zu sektorübergreifenden Themen, also nicht nur zu einzelnen Politikfeldern wie Gesundheit oder Bildung. Besonders nachgefragt waren Papiere zu Schwellenländern wie Malaysia oder Vietnam. Ein weiteres Ergebnis: Eine aktive Pressearbeit, die die Politikpapiere an die Öffentlichkeit bringt, erhöht die Downloadzahlen deutlich. (ell)
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