Das EU-Parlament will noch im April einer Vorlage der EU-Kommission zur Regulierung der Finanzmärkte zustimmen.
Sie verpflichtet Großbanken mit einer Bilanzsumme von mindestens 30 Milliarden Euro, ihren Handel mit Wertpapieren abzuspalten oder abzugeben, wenn dieser einen Anteil von mehr als zehn Prozent am Gesamtgeschäft oder ein Volumen von mehr als 70 Milliarden Euro hat. Für den spekulativen Handel mit Rohstoffen werden zudem Obergrenzen für einzelne Positionen gesetzt; der schnelle Computerhandel soll zwangsweise gebremst werden können.
Damit würden Voraussetzungen geschaffen, um das spekulative Wetten auf Lebensmittelpreise einzudämmen. Viele Fachleute sehen darin eine Ursache für starke Preisschwankungen, die Hunger verschärfen.
Allerdings sind in dem Kommissionspaket zur Finanzreform einige Schlupflöcher enthalten. Es ist nicht klar, wie der Handel außerhalb der Börsen erfasst wird. Die britische Finanzlobby und die Regierung in London haben außerdem durchgesetzt, dass die Obergrenzen für den Handel mit Rohstoffen von den nationalen Börsenaufsichten gesetzt werden. Zudem sind einige Bereiche ausgenommen, in denen der Anteil außerbörslicher Direktgeschäfte besonders hoch ist. (hc)
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