Migration ist in Lateinamerika zu einem wichtigen Faktor in der Armutsbekämpfung geworden. Millionen Frauen und Männer verlassen ihre Heimat, um in einem anderen Land für sich und ihre Familien ein Auskommen zu finden. Ihre Rücküberweisungen stiegen laut der Internationalen Organisation für Migration zwischen 1990 und 2005 von 5,8 Milliarden US-Dollar auf 42,4 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig leiden sie aber zunehmend unter Diskriminierung und mangelndem Rechtsschutz. „Die Menschenrechtssituation für Migranten auf den amerikanischen Kontinenten verschlechtert sich immer mehr“, schreibt der Hohe Kommissar für Menschenrechte (UNHCR).
Amnesty International (AI) weist in seinem Amerika-Bericht 2012 darauf hin, dass eine Reihe von Ländern 2011 Hunderttausenden Migranten mit und ohne regulärem Aufenthaltsstatus gesetzlichen Schutz verweigert hätten. Frauen und Männer aus Mittelamerika, die zu Zehntausenden durch Mexiko zogen, seien von kriminellen Banden verschleppt, gefoltert, vergewaltigt und ermordet worden. Das geschehe häufig in Komplizenschaft mit Behörden. Auch in den USA, insbesondere entlang der Grenze zu Mexiko, würden Migranten von bundesstaatlichen oder lokalen Ordnungskräften diskriminiert, selbst wenn sie einen regulären Aufenthaltsstatus hätten.
Auch die Situation von Flüchtlingen im Blick behalten
Das Internetportal der CELAM will Migranten informieren und begleiten. „Wir wollen Verbindungen herstellen, die zum Entstehen einer Identität der Migranten in der Gesellschaft und in der Kirche beitragen, ohne dass die eigenen kulturellen und religiösen Ursprünge vernachlässigt werden“, erklärt die Initiative, die von der US-amerikanischen und der kanadischen Bischofskonferenz unterstützt wird. Deshalb stellen neben kirchlichen Einrichtungen aus den 22 Mitgliedsländern der CELAM auch solche aus Nordamerika Informationen auf www.migranteshoy.org ein.
Nach Ländern sortiert gibt die Internetseite Auskunft, welche nationalen Programme es für Migranten gibt und welche Einrichtungen sich vor Ort um sie kümmern. Einladungen zu Seminaren zum Thema Migration sind genauso zu finden wie Informationen zur aktuellen Lage im Grenzland zwischen Kolumbien und Venezuela. Die Initiative will sich nach Angaben der CELAM nicht nur auf Migranten konzentrieren, sondern auch die Situation von Flüchtlingen und Vertriebenen im Blick behalten. Eine eigene Rubrik auf der Internetseite befasst sich mit der Kampagne zur Bekämpfung des Menschenhandels.
Neuen Kommentar hinzufügen