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Was unterscheidet Entwicklungshelfer von anderen Fachkräften im Ausland? In einer neuen Broschüre zur Personalentsendung wird diese Frage elegant umschifft – und doch beantwortet. Das Papier fasst Trends in der internationalen Zusammenarbeit zusammen und geht der Frage nach, welche Folgen sie für die Personalentsendung haben – also für den Einsatz von Fachkräften aus Deutschland (oder anderen Ländern) in Entwicklungsländern.
Fazit: Die „solidaritätsbewegten, politisch motivierten ,WeltverbesserInnen‘ der ersten Stunde gehören schon lange der Vergangenheit an“; das Berufsfeld stelle höhere Anforderungen als früher. Entwicklungszusammenarbeit findet zum Beispiel zunehmend in schwierigen Regionen statt, in Krisengebieten etwa oder in schwachen Staaten. Das erfordert besondere Kompetenzen der Bewerber, eröffnet aber auch neue Perspektiven: Gefragt seien Helfer und Fachkräfte, die auf solche anspruchsvollen Einsätze spezialisiert sind. Zugleich werde Entwicklungszusammenarbeit zunehmend vielschichtig, heißt es in dem Papier. Helfer und Fachkräfte seien gefordert, sich in mehreren Fachgebieten ausreichend gut auszukennen. Außerdem werde von ihnen heute mehr als früher verlangt, sich am Einsatzort mit anderen Geberorganisationen abzustimmen und sich in gemeinsame Strukturen einzubinden.
Herausgeber der Broschüre ist das Seminar für Ländliche Entwicklung an der Berliner Humboldt-Universität. Dort werden seit 50 Jahren Nachwuchskräfte für die Entwicklungszusammenarbeit ausgebildet. Das Papier bietet Interessenten hilfreiche Informationen und Orientierung.
Die heiß diskutierte Frage, was denn Entwicklungshelfer von anderen Fachkräften unterscheidet, wird nicht beantwortet, zumindest nicht ausdrücklich. Beide werden stets in einem Atemzug genannt – was ja auch eine Antwort ist. (ell)
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