Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt sie noch, die guten Nachrichten. In Sri Lanka haben die Menschen bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen Ende 2024 die alte Elite und ihre Parteien vorerst in die Wüste geschickt. Die neue, linke Regierung hat eine überwältigende Mehrheit im Parlament, doch sie erbt eine schwer angeschlagene Wirtschaft. Die Bevölkerung setzt dennoch große Hoffnung in die neuen Führer um den Präsidenten Anura Kumara Dissanayake. Die neuen Abgeordneten seien entschlossen, dem Ruf des Volkes nach einem Systemwandel nachzukommen, schreibt unsere Korrespondentin Devana Senanayake.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und uns allen eine gute Wahl am Sonntag. Nie war es wichtiger, für demokratische Werte, Menschenrechte und Zusammenhalt und gegen Spaltung zu stimmen.
In der Entwicklungspolitik auf China zugehen? Fachleute rechnen nicht damit, dass die nächste Bundesregierung wie die US-Regierung die Entwicklungspolitik abschaffen wird. Aber die Rahmenbedingungen werden schwieriger, so dass über neue Wege nachgedacht werden muss, berichtet Marina Zapf.
„Unsere Perspektive ist einmalig und wird gebraucht“: BRAC zählt zu den größten nichtstaatlichen Hilfsorganisationen der Welt. Mit dem neuen Zweig BRAC Europe kommt die Organisation jetzt auch auf den entwicklungspolitischen Markt in Deutschland. Divya Bajpai von BRAC Europe erläutert die Gründe und verteidigt Mikrokredite als Mittel gegen Armut.
Gefährliche Posts: Nigeria zählt zusammen mit Kenia die meisten Nutzer sozialer Medien in Afrika. Die kritisieren online regelmäßig Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft – mit oft drastischen Folgen für die Kritikerinnen und die Kritiker. Sam Olukoya berichtet.
Für einen Schuldenschnitt im Jubeljahr 2025: Papst Franziskus wirbt im Heiligen Jahr 2025 für die faire Entschuldung armer Länder im globalen Süden. Das Beispiel Kenia zeigt, wie ein Erlassjahr aus Armut, Perspektivlosigkeit und Verelendung führen kann, berichtet Misereor-Geschäftsführer Andreas Frick in seiner Herausgeberkolumne.
Sanktionen gegen Ruanda sind überfällig: Nur mit Hilfe Ruandas können die M23-Rebellen im Ostkongo vorrücken. Kongos Nachbar plündert dort seit langem Rohstoffe. Europa muss deshalb seine skandalöse Rohstoff-Kooperation mit Ruanda endlich beenden, fordert Frederic Mousseau, Direktor des Oakland Institute.
Afrika wappnet sich gegen Seuchen: Der Kontinent hat sich nach der Corona-Pandemie besser auf Epidemien vorbereitet. Das hat unter anderem beim jüngsten Ausbruch von Mpox geholfen, berichtet Sara Jerving im Schwerpunkt unseres neuen Heftes.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat bei der Münchner Sicherheitskonferenz eine internationale Initiative zur Stärkung des UN-Entwicklungssystems gestartet. Ziel ist, ein Signal zur Unterstützung für das Entwicklungssystem der Vereinten Nationen zu senden. Angesichts der ungelösten Krisen und globalen Herausforderungen brauche es mehr internationale Zusammenarbeit, gemeinsame Regeln, an die sich alle hielten, und Vertrauensbildung statt Blockbildung. Mein Kollege Tillmann Elliesen ist skeptisch, was solche Initiativen angeht. In Sonntagsreden beschwören Politiker, wie wichtig die Vereinten Nationen und andere multilaterale Organisationen sind. Doch wenn es ums Geld geht, denken die Geberländer nicht ans Wohl der Welt, sondern vor allem an ihre eigenen Interessen, hat er schon 2019 geschrieben. Sein Text ist noch immer interessant!
Gefährliche Mission: Die US-amerikanische Journalistin Adriana Carranca gibt in ihrem Buch "Soul by Soul" einen fundierten Einblick in die weltweite evangelikale Bewegung und ihre Verflechtungen mit der US-amerikanischen Politik. Und sie zeigt, wie evangelikale Missionare undercover in der islamischen Welt den christlichen Glauben verbreiten wollen. Unsere Rezensentin Katja Dorothea Buck findet das Buch informativ und lesenswert.
Wir kooperieren jetzt mit anderen Organisationen, die sich mit dem globalen Süden befassen – bisher mit der Infostelle Peru, dem Koordinierungskreis Mosambik, der Stiftung Asienhaus sowie dem Magazin "Südostasien". Hinweise auf interessante Beiträge von denen finden Sie im Kasten „Aus unserem Partnernetzwerk“ auf unserer Startseite - zurzeit lesen Sie dort etwas über neue Entwicklungen in der Klimaklage eines peruanischen Bauern gegen RWE, über die die Infostelle Peru berichtet, sowie über eine Stellungnahme von 120 Organisationen, darunter die Stiftung Asienhaus, die einen Stopp des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Indonesien fordern. Schauen Sie mal rein.