Liebe Leserinnen und Leser,
vor fünf Jahren gab es die ersten Corona-Fälle in Deutschland und anderen Ländern. Aufgearbeitet werden die Folgen dieser Gesundheitskrise bislang nur schleppend. Wäre die Welt heute besser als damals auf eine Pandemie vorbereitet? Was ist nötig, um Menschen möglichst gut vor neuen und altbekannten Infektionen zu schützen? Auf jeden Fall internationale Zusammenarbeit – die allerdings ist gefährdet durch Donald Trumps Vorstoß, mit den USA aus der WHO auszutreten.
Afrikas Staaten haben sich inzwischen gemeinsam besser auf Epidemien vorbereitet, wie Sara Jerving berichtet. Was noch zu tun ist, damit afrikanische Unternehmen in großem Umfang Medikamente herstellen können, haben mir verschiedene Fachleute berichtet. Wichtig dabei sind Technologietransfer und Patentschutz, die auch bei den zäh voranschreitenden Verhandlungen zu einem internationalen Pandemieabkommen diskutiert werden, wie Tillmann Elliesen schreibt.
Welche Lehren Gesundheitsexperten in Brasilien, Sri Lanka, Indien und Uganda aus der Corona-Pandemie gezogen haben, hat meine Kollegin Melanie Kräuter recherchiert. Gerade im globalen Süden, wo viele Menschen im informellen Sektor arbeiten und die Gesundheitssysteme nicht so gut ausgebaut sind, hatten Lockdowns und Schulschließungen drastische wirtschaftliche und soziale Folgen. Gesundheitsexperten aus diesen Ländern fordern für die Zukunft mehr internationale Zusammenarbeit und die Stärkung der Gesundheitssysteme. Auch heute gut behandelbare Infektionen drohen, wieder tödlich zu werden, weil Erreger resistent gegen Antibiotika werden. Einen bewussteren Umgang mit ihnen mahnt deshalb der WHO-Experte Benedikt Huttner im Interview mit Bernd Ludermann an.
Ansteckend im Sinn von mitreißend sind die Rapper aus dem brasilianischen Regenwald, die Sarah Fernandes vorstellt – auf unserer Webseite können Sie auch Verse, Beats und Performances sehen und hören. Ebenfalls in der Rubrik Welt-Blicke: Bibek Bhandaris Reportage über junge Männer aus Nepal, die sich von der russischen Armee anwerben ließen, und Ismail Einashes Besuch bei Kenias Avocadobauern.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!