Die andere Klimakonferenz

Liebe Leserinnen und Leser,

in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, läuft derzeit die UN-Klimakonferenz COP 29. Doch bereits vergangene Woche haben sich im mexikanischen Oaxaca Aktivistinnen und Aktivisten aus aller Welt zu einer Anti-COP getroffen. Charlotte Kehre von der Organisation Debt for Climate - die eine bedingungslose Schuldenstreichung für Staaten des globalen Südens fordert - , erklärt im Interview mit Tillmann Elliesen, was es mit der Anti-COP auf sich hat, um welche Themen es ging und warum es trotzdem wichtig ist, dass die Zivilgesellschaft bei der regulären Klimakonferenz dabei ist. 

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre. 
Bleiben Sie zuversichtlich! 

Neu auf welt-sichten

Fluchtpunkt Zypern: Als kleiner EU-Staat kämpft Zypern seit einigen Jahren mit einem überlasteten Asylsystem. Der Inselstaat wird zum Brennpunkt für Europas scheiternde Flüchtlingspolitik, berichtet Markus Schauta. 

Zweckoptimismus führt in die Irre: Entwicklungsministerin Svenja Schulze will am 1,5-Grad-Ziel festhalten – auch wenn es vorübergehend überschritten werde. Dabei ist das inzwischen eine Illusion, die vernünftige Klimapolitik mehr behindert als fördert, kommentiert Bernd Ludermann. 

„Der 7. Oktober überlagert alles“: Die israelische Menschenrechtsverteidigerin Shira Livne wirft ihrer Regierung vor, im Schatten des Krieges widerrechtlich das Westjordanland zu annektieren. Barbara Erbe hat sie interviewt. 

Ein Land zerfällt: Der Krieg im äthiopischen Bundesstaat Tigray ist zu Ende. Doch zur Ruhe kommt der Vielvölkerstaat nicht. Die Regierung kämpft gegen Aufstände in Amhara und Oromia. Menschenrechtler werfen ihr Kriegsverbrechen vor. Bettina Rühl berichtet. 

Christen zwischen den Fronten: Nach dem Sturz des Langzeit-Machthabers Omar al-Bashir war der Sudan auf einem guten Weg Richtung Minderheitenschutz. Doch seit Beginn des Kriegs im April 2023 kommt es wieder vermehrt zu Übergriffen auf die kleine christliche Minderheit, schreibt Katja Dorothea Buck.

Was Sie verpasst haben könnten

„Ich war es leid, Götter zu malen“: In Nepal nutzt eine neue Generation von Künstlerinnen traditionelle Malkunst, um heikle politische Themen und ihren Zorn auf die Unterdrückung von Frauen und ethnischen Minderheiten auszudrücken. Bibek Bhandari hat mit ihnen gesprochen.  Dies ist ein Artikel aus unserer aktuellen Ausgabe "Vorsicht Subkultur". 

Zehn Jahre Textilbündnis zeigt Erfolge nur in Einzelfällen: Lieferketten ohne Ausbeutung von Mensch und Natur – das war das Ziel zum Start des Bündnisses für nachhaltige Textilien im Jahr 2014. Das Entwicklungsministerium würdigt die Errungenschaften, anderen ist weniger zum Feiern, wie Marina Zapf erfahren hat.

Noch immer interessant

In Somaliland waren die Bürgerinnen und Bürger gestern aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Nach Medienberichten ist die Wahl friedlich und demokratisch abgelaufen. Dass Somaliland, das sich 1991 für unabhängig erklärt hat, um einiges friedlicher und stabiler ist als Somalia, hat Markus Virgil Höhne 2021 bei uns im Artikel "Das bessere Somalia" beschrieben.  Aber auch in Somaliland flammen zuweilen Konflikte entlang von Clan-Grenzen auf, so zuletzt vor zwei Jahren im Osten des Landes. Auch dazu hat sich Höhne im Interview mit "welt-sichten" geäußert. Beide Artikel sind noch immer interessant, auch vor dem Hintergrund, dass die Spannungen am Horn von Afrika gerade wieder zunehmen - und die Welt wegschaut. Wir von "welt-sichten" werden die Lage dort aber nicht aus dem Blick verlieren. 

Buchtipp

Gebrochene Lebensläufe und Hoffnung auf mehr: Patrícia Melos Roman "Die Stadt der Anderen" zeichnet den Weg wohnungsloser Menschen in Brasilien nach, die allgegenwärtig sind und doch unsichtbar bleiben. Und sie zeigt darauf, was im größten Land Lateinamerikas strukturell schiefläuft. Unser Rezensent empfiehlt den Roman: "Ein unterhaltungsliterarischer Genuss, eine packende Story und obendrein gut recherchierte Gesellschaftskritik." 

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