Frauenrechte stärken!

2024 jährt sich die UN-Weltbevölkerungskonferenz in Kairo zum dreißigsten Mal. Das Treffen in Ägyptens Hauptstadt war ein Meilenstein: Erstmals ging es nicht um Sollzahlen und technische Pläne, wie das Bevölkerungswachstum vor allem in Ländern des globalen Südens verlangsamt werden könnte, sondern um die Bedürfnisse und Rechte von Frauen. Seit 1994 wurden in dieser Hinsicht viele Fortschritte gemacht, berichtet Catherina Hinz in ihrer hervorragenden Analyse für uns. Viele Länder haben seit Kairo ihre Bevölkerungspolitik neu ausgerichtet. Allerdings sind die erzielten Erfolge keinesfalls sicher: Eine erstarkende rechtspopulistische Bewegung bekämpft weltweit sexuelle und reproduktive  Rechte, warnt Hinz. Ihr Beitrag ist in unserem aktuellen Heft "Von Jung zu Alt" erschienen. Schauen Sie mal rein - und unterstützen Sie die Arbeit von "welt-sichten" mit einem Beitrag. Denn fundierte Recherchen wie die von Catherina Hinz gibt es nicht umsonst.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Tillmann Elliesen

Neu auf "welt-sichten"

Wenn Staatsführer zündeln: Äthiopien und Somaliland unterzeichnen ein Abkommen, Somalia erklärt es umgehend für ungültig. Was ist los am Horn von Afrika? Mein Kommentar zum nicht gerade staatsmännischen Gebaren dreier Staatsführer in einer ohnehin instabilen Region. 

Leave no one behind - auch die Tiere nicht: Der ugandische Tierarzt Paul Ssuna erklärt im Interview, warum in Entwicklungsprojekten stärker auf das Wohl von Hühnern, Kühen und Co geachtet werden muss.

Indiens Christen reichen die Hand: Die Kirchen des Landes wollen ihre Beziehungen zu anderen Religionsgemeinschaften ausbauen. Bei einem Treffen Mitte Dezember in Neu-Delhi ging es außerdem um die bevorstehenden Parlamentswahlen in Indien, berichtet Katja Dorothea Buck.

Jemens Frauen unterrichten ehrenamtlich: In den Schulen im Bürgerkriegsland am Golf von Aden herrscht Lehrermangel, weil staatliche Lehrkräfte seit Jahren kein Gehalt mehr bekommen. Engagierte Frauen springen freiwillig ein, berichtet Amal Mamoon. Die jüngste Folge unserer Serie "Was tut sich in ...?"

Noch immer interessant

Die autokratische Regierung von Nicaragua geht weiter gegen die Opposition und insbesondere gegen die katholische Kirche vor. Ende Dezember wurden in dem mittelamerikanischen Land innerhalb weniger Tagen zwölf Priester verhaftet. Papst Franziskus verurteilte das Vorgehen gegen die Geistlichen in seiner Neujahrspredigt.  Präsident Daniel Ortega bekämpft die Kirche, weil sie sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzt. Im vergangenen März berichtete unser viel zu früh verstorbener Korrespondent und Nicaragua-Kenner Ralf Leonhard über das Engagement der Katholiken. Immer noch aktuell und lesenswert!

Filmtipp

Die Moderne und die Macht der Frauen: Das Filmdrama des nigerianischen Regisseurs C. J. "Fiery" Obasi erzählt in kontrastreichen Schwarzweißbildern vom traditionellen Leben in einem abgelegenen Dorf in Guinea. Dort hat Mama Efe, eine Vermittlerin der Wassergöttin Mami Wata, das Sagen. Doch als ihre Kräfte schwinden, zetteln junge Männer eine Revolte an. Unbedingt sehen, meint unser Filmkritiker Reinhard Kleber. Ab heute in ausgewählten Kinos.

Buchtipp

Die Beats einer neuen Generation: Anhand der populären Musikrichtung Mahraganat analysiert die ägyptische Autorin Yasmine El Rashidi die prekäre Situation junger Ägypter. Ein kurzes, informatives Buch, das einen tiefen Eindruck hinterlässt, findet Miriam de Hohenstein.

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