das Jahr 2023 geht zu Ende und wir alle wissen, es war weltpolitisch gesehen kein gutes Jahr: Krieg in der Ukraine, im Sudan und in Gaza nach dem Hamas-Terror in Israel. Ganz zu schweigen von all den anderen Krisen etwa in Haiti, Myanmar oder der DR Kongo, die zumindest bei "welt-sichten" nicht vergessen werden. Trotzdem gibt es in all dem Leid immer auch Menschen, die sich für andere einsetzen und damit viel Gutes bewirken. An diese Geschichten möchten wir Sie zum Jahresende erinnern. Unsere vier Lieblingsartikel aus dem Jahr 2023, die Mut machen und eine andere Sicht der Dinge zeigen, haben wir an dieser Stelle nochmal für Sie zusammengefasst.
Und falls Sie noch auf der Suche sind nach einem Last-Minute-Weihnachtsgeschenk für Freunde oder Familienangehörige, die schon alles haben: Verschenken Sie doch ein "welt-sichten"-Abo!
Nun wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre, frohe, stressfreie und besinnliche Festtage sowie ein gutes neues Jahr 2024! Tun wir im Rahmen unserer Möglichkeiten unser Bestes, dass es friedlicher, toleranter und menschlicher wird als 2023.
Melanie Kräuter
Frauen schaffen Frieden: Seit 2016 tobt im englischsprachigen Westen Kameruns ein bewaffneter Konflikt. Auslöser waren friedliche Proteste von Lehrern, auf die die Regierung mit brutaler Unterdrückung reagierte. Friedensaktivistinnen wie Esther Omam setzen sich seitdem für ein Ende der Gewalt ein. Rita Schäfer hat mit ihr gesprochen.
Stellen wir uns dem Hunger entgegen! Eigentlich wollen die Vereinten Nationen den Hunger auf der Welt bis 2030 beseitigen. Stattdessen hat er in den letzten Jahren zugenommen. Dennoch könnten wir ihn aus der Welt schaffen, wir müssten es nur wollen, kommentiert Bernd Nilles, Geschäftsführer von Fastenaktion.
Ein Zug soll sein Vermächtnis werden: Mexikos Präsident López Obrador will den Fortschritt auf die verschlafene Halbinsel Yucatán bringen – mit einer fragwürdigen Eisenbahnstrecke. Damit zerstört er einen der letzten von Indigenen bewohnten Urwälder Mexikos, wie Sandra Weiss von dort berichtet. Doch der Präsident lässt sich nicht stoppen, einen ersten Streckenabschnitt hat er Mitte Dezember eröffnet.
Schweizer Konzernverantwortung revisited: Der Evaluationsbericht zum Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte der Schweiz bestätigt die Zivilgesellschaft: Es braucht griffige Regeln, die Firmen dazu verpflichten, die Menschenrechte einzuhalten. Meret Michel berichtet darüber.
Und nochmal Lieferkettergesetz: Auf die politische Einigung auf ein EU-Lieferkettengesetz reagiert Österreichs Wirtschaft bisher skeptisch. Zivilgesellschaftliche Initiativen hingegen feiern den Erfolg, schreibt Milena Österreicher.
In Ruandas Hauptstadt Kigali hat das deutsche Pharmaunternehmen Biontech - unter anderem zusammen mit Außenministerin Annalena Baerbock - am Montag ein Werk zur Produktion von mRNA-Impfstoffen eingeweiht. Künftig sollen hier für ganz Afrika Impfstoffe produziert werden. Unterdessen forscht das südafrikanische Start-Up Afrigen mit Sitz in Kapstadt in Zusammenarbeit mit der WHO bereits seit mehr als zwei Jahren an mRNA-Impfstoffen. Die Leiterin des Unternehmens, Petro Terblanche, ärgerte sich damals im immer noch lesenswerten Artikel von unserem Korrespondenten Markus Schönherr darüber, dass weder Moderna noch Biontech ihr Wissen zu den Impfstoffen teilen. „Wir wollten keine Almosen von ihnen, sondern eine gleichberechtigte Partnerschaft“, so Terblanche. Im neuen Jahr wird Markus Schönherr erneut mit der Afrigen-Geschäftsführerin sprechen und sie fragen, was sich seitdem alles getan hat. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Kaffee ist eines der Lieblingsgetränke der Deutschen - und hat seine Schattenseiten: In ihrem Buch "Bittere Bohnen" berichten Toni Keppeler, Laura Nadolski und Cecibel Romero gut recherchiert und detailliert über Aspekte des Kaffeeanbaus, die hierzulande gern ausgeblendet werden: Kolonialismus, Armut, Gewalt und Umweltzerstörung. Unsere Rezensentin Anja Ruf hofft, dass das Buch viele Kaffeetrinker erreicht.