Köln, New York - In Schulen weltweit müssen laut dem Kinderhilfswerk Unicef dringend die Voraussetzungen für Menstruationsgesundheit und -hygiene verbessert werden. Nur rund jede dritte Schule (31 Prozent) weltweit verfüge über Behälter für Menstruationsabfälle in den Mädchentoiletten, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von Unicef und der Weltgesundheitsorganisation. In den am wenigsten entwickelten Ländern gebe es in nur etwa einer von fünf Schulen (17 Prozent) solche Behälter, in Afrika südlich der Sahara nur in einer von zehn Schulen (11 Prozent).
In dem Bericht „Fortschritte bei Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene in Schulen 2000-2023: besonderer Schwerpunkt auf der Menstruationsgesundheit“ werden den Angaben zufolge zum ersten Mal die verfügbaren nationalen Daten zu diesem Thema in Schulen weltweit analysiert. Menstruationsprodukte seien nicht immer leicht erhältlich und viele Mädchen oder junge Frauen könnten sie sich nicht leisten, hieß es. In afrikanischen Ländern südlich der Sahara stelle nur eine von acht Schulen (12 Prozent) Menstruationsmaterial kostenlos oder zum Kauf bereit.
Etwa zwei von fünf Schulen (39 Prozent) bieten laut Bericht eine Menstruationsgesundheitserziehung an. In weiterführenden Schulen nehme dies zu. So gebe es an 84 Prozent der weiterführenden Schulen in Zentral- und Südasien eine Menstruationsaufklärung, im Vergleich zu nur 34 Prozent in Grundschulen. Grundsätzlich seien mehr Bildung über die Menstruation und ein Abbau von Stigmatisierung nötig. Diese Probleme müssten angegangen werden, damit jede Schülerin ihre Menstruation mit Würde, Sicherheit und Zuversicht handhaben könne und dadurch nicht in ihrer Bildung eingeschränkt werde.
In vielen Ländern fehlt es laut Bericht grundsätzlich an Daten zur Menstruationsgesundheit. Nur 30 Länder, davon mehr als ein Drittel in Afrika südlich der Sahara, verfügten über einschlägige Angaben, die mindestens einen der weltweit empfohlenen vorrangigen Indikatoren erfassen.