WHO: Millionen von Kindern verpassen Masern-Impfung

Genf - Millionen von Kindern haben im Jahr 2020 ihre Impfung gegen Masern verpasst. Das geht aus einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC hervor. Demnach wurden im ersten Jahr der Corona-Pandemie mehr als 22 Millionen Heranwachsende nicht wie vorgesehen gegen die Infektionskrankheit immunisiert. Damit haben drei Millionen mehr Kinder als im Jahr 2019 ihre Masernimpfung verpasst.

Zugleich wurden dem Bericht zufolge 2020 deutlich weniger Masernausbrüche verzeichnet als im Vorjahr. Allerdings seien die Krankheitsausbrüche wegen der Corona-Pandemie schlechter überwacht worden, erklärten die Organisationen. So seien beispielsweise weniger Kinder auf Masern getestet worden.

Kinder stark gefährdet, schwer an Masern zu erkranken

Corona ist laut dem Bericht auch für den Rückgang der Immunisierungsrate mitverantwortlich: In 23 Ländern wurden aufgrund der Pandemie Impfkampagnen abgesagt. Die Direktorin der Impfabteilung der WHO, Kate O'Brien, warnte vor neuen Masernausbrüchen. „Wir sehen wahrscheinlich gerade die Ruhe vor dem Sturm“, sagte sie mit Blick auf die Zahlen.

Vor allem junge Kinder sind laut WHO gefährdet, schwer an Masern zu erkranken. Laut dem Bericht starben in den vergangenen Jahren zunehmend weniger Menschen an den Folgen der hochansteckenden Infektionskrankheit. Für das Jahr 2020 verzeichneten die beiden Organisationen 60.700 Maserntote. Im Jahr 2000 waren es demnach noch mehr als eine Million Tote.

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