Berlin, La Paz (epd). Der bolivianische Expräsident Evo Morales muss sich wegen Wahlbetrugs vor Gericht verantworten. Generalstaatsanwalt Juan Lanchipa bestätigte am Mittwoch (Ortszeit) die Einleitung eines Verfahrens, wie die Tageszeitung "El Diario" berichtete. Nachdem sich Morales bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Oktober zum Wahlsieger erklärt hatte, wurde das Ergebnis wegen Manipulationen annulliert. Gegen den Linkspolitiker wird zudem wegen Terrorismus und Anstiftung zum Aufruhr ermittelt.
Das Wahlbetrugsverfahren hatte dem Bericht zufolge Ex-Präsident Carlos Mesa gefordert, der im Oktober gegen Morales angetreten war. Auch gegen den ehemaligen Vizepräsidenten Álvaro García Linera und weitere Mitglieder des Kabinetts von Morales liefen Ermittlungen, hieß es weiter.
Nach dem vom Militär erzwungenen Rücktritt Morales' gewährte Mexiko dem Expräsidenten politisches Asyl. Inzwischen hält er sich in Argentinien auf, um dort den Wahlkampf seiner Partei "Bewegung für Sozialismus" (MAS) zu koordinieren. Bei den vorgezogenen Neuwahlen am 3. Mai will Morales Senator für die Region Cochabamba werden. Die Oppositionspolitikerin Jeanine Áñez hatte sich nach dem Rücktritt von Morales zur Übergangspräsidentin von Bolivien erklärt.
Morales ist unschuldig!
Ich weiß genau, dass Evo Morales die Proteste nicht organisiert hat, schon gar nicht die Gewalt. Ein paar Rechte haben sich unter die linken Demonstranten gemischt und provoziert, um die Linken in Verruf zu bringen.
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