Aachen - Nach Einschätzung des katholischen Hilfswerks Missio Aachen bleibt die Unterstützung für die Erdbebenopfer in Myanmar auch weiterhin nötig. Die Militärjunta behindere Hilfsorganisationen, die aus anderen Ländern kommen, erklärte Missio-Präsident Dirk Bingener am Sonntag in Aachen. Daher sei bei dieser humanitären Krise der Einsatz lokaler Kräfte entscheidend. So brauche die katholische Kirche in Myanmar weiter dringend Hilfe, damit sie die Erdbebenopfer versorgen könne.
Das Netzwerk der ortskundigen, einheimischen Helfer der Kirche in Myanmar erreiche auch die Menschen, die von internationaler Hilfe abgeschnitten seien, erklärte Bingener. Partner vor Ort würden trotz anhaltender militärischer Kämpfe, heftiger Regenfälle und den willkürlichen Regeln der Militärjunta Wege finden, um zu helfen.
Ordensschwestern, Priester, Bischöfe und Gläubige, die selbst von den Folgen des Erdbebens hart getroffen seien, organisierten mit der Unterstützung von Missio Hilfen, erklärte das Hilfswerk. Sie würden die Erdbebenopfer mit Lebensmitteln, Wasser, Hygieneartikeln, Zelten oder anderen Unterkünften versorgen.
Bisher stellte Missio Aachen nach eigenen Angaben seinen Partnern in Myanmar rund 360.000 Euro für die Versorgung der Erdbebenopfer zur Verfügung. Myanmar ist auch Schwerpunkt des Monats der Weltmission in Deutschland. Die große Solidaritätsaktion wird von rund 120 Missio-Werken weltweit veranstaltet.
Durch das Erdbeben mit einer Stärke von 7,7 waren Tausende Menschen ums Leben gekommen. Das Epizentrum lag in Zentral-Myanmar nahe der Stadt Mandalay. Das Militär geht seit seinem Putsch im Februar 2021 mit äußerster Gewalt gegen Oppositionelle und ethnische Minderheiten vor. Bewaffnete Gruppen bekämpfen das Militär in zahlreichen Gebieten des Landes. Immer wieder gerät die Zivilbevölkerung zwischen die Fronten.