Dakar/Windhuk - Namibia hat zum ersten Mal eine Präsidentin. Die im November gewählte Netumbo Nandi-Ndaitwah wurde am Freitag in der Hauptstadt Windhuk in ihr Amt eingeführt. Sie werde sich weiter für die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Landes einsetzen, sagte die 72-Jährige bei der Vereidigung laut der Zeitung „The Namibian“. Die Menschen in Namibia verdienten mehr, „unabhängig von ihren Parteizugehörigkeiten“.
In ihrer fünfjährigen Amtszeit will Nandi-Ndaitwah ihr Augenmerk besonders auf die Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit richten, die derzeit bei 46 Prozent liegt. Das Wohlergehen eines jeden Landes hänge von den Fähigkeiten der Bevölkerung ab, sagte sie laut der Zeitung „New Era“, die Videos der Antrittsrede veröffentlichte. Deshalb werde sie Bildung und Ausbildung zu einer Priorität ihrer Regierung machen.
Ermutigung für alle Frauen
NNN, wie sie auch genannt wird, ist eine von bisher lediglich einer Handvoll von Staatschefinnen in Afrika, wie etwa die frühere Präsidentin Liberias, Ellen Johnson Sirleaf, und die aktuelle tansanische Präsidentin Samia Suluhu Hassan. Beide waren bei der Amtseinführung Nandi-Ndaitwahs anwesend. Ihre Wahl zur Präsidentin des Landes werde Frauen aus allen Bereichen ermutigen, aufzustehen und sich zu behaupten, sagte sie in ihrer Antrittsrede.
Nandi-Ndaitwah ist eine Veteranin der einstigen Befreiungsbewegung und nach der Unabhängigkeit 1990 regierenden Partei Swapo. 1973 verließ sie ihre Heimat und ging ins Exil, um sich dem Befreiungskampf gegen Südafrika anzuschließen. Seit der Unabhängigkeit ist Nandi-Ndaitwah, die als streng, diszipliniert und integer gilt, in der Regierung tätig. Erst war sie Ministerin in verschiedenen Bereichen, nach dem Tod von Präsident Hage Geingob im Februar 2024 Vizepräsidentin des südwestafrikanischen Landes.
Nandi-Ndaitwah gewann die Wahlen im November mit 57 Prozent. Die Abstimmung stand unter starker Kritik. Es fehlte an Stimmzetteln und gab technische Schwierigkeiten, weshalb die Wahl mehrfach verlängert wurde. Die Swapo hatte zuletzt mit sinkenden Zustimmungsraten gekämpft. Grund ist die anhaltend schwierige Wirtschaftslage, eine mangelhafte Gesundheitsversorgung und weitverbreitete Wohnungsnot.