UN: Fast 9.000 Migranten im Jahr 2024 gestorben

Genf - Mindestens 8.938 Menschen sind im Jahr 2024 laut den UN auf der Flucht oder bei der Migration gestorben. Damit sei 2024 das Jahr mit den meisten Todesfällen seit Beginn der Erfassung gewesen, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf mit. Das Projekt der IOM zur Dokumentation von Todesfällen und Vermissten auf Migrationsrouten läuft seit 2014.

Im vergangenen Jahr seien damit mehr Schutzsuchende ums Leben gekommen als 2023, als 8.747 Migrantinnen und Migranten gestorben seien. „Die Tragödie der weltweit steigenden Zahl von Todesfällen unter Migranten ist sowohl inakzeptabel als auch vermeidbar“, sagte Ugochi Daniels, stellvertretende IOM-Generaldirektorin.    

Die tatsächliche Zahl der Todesfälle und des Verschwindens von Migranten ist laut IOM wahrscheinlich viel höher. Viele Fälle seien nicht dokumentiert. Etliche Migranten fallen Gewalttaten zum Opfer, sterben an Krankheiten oder sie ertrinken.

Rekord an Todesfällen

Den Angaben nach war 2024 auch in den meisten Regionen der Welt das Jahr mit den meisten Todesfällen seit Beginn der Aufzeichnungen, etwa in Asien mit 2.778 registrierten Toten, in Afrika (2.242) und in Europa (233).

Die 2.452 Toten im Mittelmeer seien zwar nicht die höchste jemals registrierte Zahl. Doch mahnten die Todesfälle, dafür zu sorgen, dass angemessene Such- und Rettungssysteme sowie sichere und reguläre Migrationsrouten als Alternativen zu dieser riskanten Reise eingerichtet werden müssten.  

Für Nord- und Südamerika lägen noch keine endgültigen Daten vor, aber 2024 habe es mindestens 1.233 Todesfälle gegeben, hieß es. Die IOM gehört zu den Vereinten Nationen und sitzt in Genf.

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