UN warnen vor Folgen der Gletscherschmelze in Gebirgen

Bonn, Genf - Die Vereinten Nationen warnen vor den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels in Gebirgsregionen. Der Klimawandel lasse Gletscher sowie Schneedecken schmelzen, Permafrost auftauen und Wasserabflüsse immer unregelmäßiger werden, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Weltwasserbericht der Bildungsorganisation Unesco.

Die Erderwärmung löse außerdem Überschwemmungen und Erdrutsche aus, erklärte die Unesco anlässlich des Weltwassertages am Samstag. Die Kombination aus steigenden Temperaturen, veränderten Niederschlagsmustern und schrumpfenden Eismassen bedrohe langfristig die Wasserversorgung von Millionen Menschen weltweit.

Auch in Deutschland würden Flüsse durch das absehbare Verschwinden der Alpengletscher in Zukunft deutlich weniger Wasser führen, hieß es. Gebirge seien die „Wassertürme der Welt“. In den Bergregionen der Erde entspringen demnach unzählige Flüsse, die Milliarden Menschen mit Süßwasser versorgen. Sie spielten auch für die Nahrungs- und Energiesicherheit eine entscheidende Rolle.

Wichtige rolle der Gebirge für die Wasserversorgung

„Gebirge bedecken knapp ein Viertel der Landoberfläche unseres Planeten, werden politisch aber zu wenig beachtet“, erklärte Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission mit Sitz in Bonn. „Während viele Gewässer im Flachland heute schon nachhaltig bewirtschaftet werden, gilt das für Gebirge kaum.“

Ein Viertel der Weltbevölkerung habe mit extremer Wasserknappheit zu kämpfen. Rund die Hälfte aller Menschen leide zumindest zeitweise unter schwerem Wassermangel. Dennoch steige der Verbrauch Jahr für Jahr an. Größter Verbraucher sei die Landwirtschaft.

Die Fachleute empfehlen in dem Bericht, die Systeme zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Bergregionen besonders robust anzulegen, eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer und einen Ausbau der Beobachtungsinfrastruktur in Hochgebirgsregionen.

Der Weltwassertag wird seit mehr als 30 Jahren am 22. März begangen. Die Vereinten Nationen haben 2025 zum Internationalen Jahr des Gletscherschutzes erklärt. Damit wollen die UN das Bewusstsein für die Bedeutung der lebenswichtigen Eismassen stärken. Die Unesco mit Sitz Paris fördert seit ihrer Gründung 1945 die internationale Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation.

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