Berlin - Rund drei Monate nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad hat Deutschland wieder eine Botschaft in Syrien. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) eröffnete bei ihrem Besuch in der Hauptstadt Damaskus am Donnerstag die deutsche Vertretung, wie das Auswärtige Amt dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte. Sie war 2012 nach dem Beginn des Bürgerkriegs geschlossen worden.
Aus Delegationskreisen hieß es, dass die Botschaft mit einem kleinen politischen Team vor Ort sei und ihre Präsenz, im Einklang mit der Lage vor Ort, stetig weiter ausbauen werde. „Mit unserer Präsenz vor Ort können wir wichtige diplomatische Kontakte aufbauen und so unter anderem auf einen inklusiven politischen Transitionsprozess drängen, der die Interessen aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigt“, heißt es weiter.
Die Erteilung von Visa soll weiterhin die Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut übernehmen. Das bisherige Botschaftsgebäude in Damaskus kann derzeit nur punktuell für Gespräche genutzt werden. Das Tagesgeschäft findet an einem anderen Ort statt, der aus Sicherheitsgründen geheim gehalten wird. Ob die Botschaft irgendwann wieder ganz genutzt werden kann, hängt auch von den weiteren Entwicklungen in Syrien ab.
Vor der Schließung im Januar 2012 arbeiteten in der Auslandsvertretung in Damaskus 25 bis 30 entsandte Diplomaten und etwa 20 lokale Angestellte.