Genf - Der vom Menschen verursachte Klimawandel hat sich im vergangenen Jahr laut UN deutlich beschleunigt. Bestimmte Folgen der Erderwärmung würden über Hunderte, wenn nicht Tausende von Jahren unumkehrbar sein, heißt es in einem neuen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), der am Mittwoch in Genf erschien. Der Report über den Zustand des Weltklimas bestätigt, dass 2024 wahrscheinlich das erste Kalenderjahr war, in dem die durchschnittliche Temperatur um mehr als die kritischen 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lag.
„Unser Planet sendet immer mehr Notsignale aus“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Der Bericht zeigt laut WMO, dass eine Begrenzung des langfristigen globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius immer noch möglich ist, wenn sich die Staaten dafür starkmachen. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 setzt das Ziel, den Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur sei 2024 um 1,55 Grad Celsius höher als der Durchschnitt der Jahre von 1850 bis 1900 gewesen, hieß es in dem Bericht weiter. Damit sei 2024 die wärmste Zwölfmonatsperiode in der 175-jährigen Beobachtungsgeschichte gewesen. Auch seien die zehn vergangenen Jahre die zehn wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen.
Zudem zeigt der Bericht, dass die atmosphärische Kohlendioxidkonzentration auf den höchsten Stand der letzten 800.000 Jahre gestiegen ist. In jedem der vergangenen acht Jahre sei zudem ein neuer bedenklicher Rekord für den Wärmeinhalt der Ozeane aufgestellt worden.
Weiter seien die 18 niedrigsten Meereisausdehnungen in der Arktis in den vergangenen 18 Jahren verzeichnet worden. Die Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs habe sich seit Beginn der Satellitenmessungen verdoppelt.