Peru: Ausnahmezustand für Hauptstadt Lima verhängt

Berlin/Lima - Nach einem sprunghaften Anstieg der Kriminalität hat die Regierung in Peru den Ausnahmezustand für die Hauptstadt Lima und die Nachbarprovinz Callao ausgerufen. Laut einem am Montag (Ortszeit) auf X veröffentlichten Dekret werden Nationalpolizei und Militär zur „Aufrechterhaltung der inneren Ordnung“ eingesetzt. Der Ausnahmezustand gilt zunächst für eine Dauer von 30 Tagen, kann aber verlängert werden. Öffentliche Versammlungen sind für diesen Zeitraum verboten, das Militär patrouilliert in den Straßen.

Der Ausnahmezustand ist eine Reaktion auf den Mord an dem bekannten Cumbia-Sänger Paul Flores am Samstag, der zu einer Welle öffentlicher Empörung führte, und an dem Lokalpolitiker Eulalio Valverde Bargas. Laut Zahlen des Innenministeriums ist die Mordrate in Lima und Callao 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 30 Prozent gestiegen. In der Metropolregion leben rund zwölf Millionen Menschen und damit mehr als ein Drittel aller Peruanerinnen und Peruaner.

Seit der Corona-Pandemie wurde in Lima und Callao, wo sich Perus größter Hafen befindet, mehrfach der Ausnahmezustand zur Bekämpfung der Kriminalität verhängt. Das vorherige Mal geschah das im September des vergangenen Jahres, nachdem sich Beschäftigte des städtischen Nahverkehrs über Erpressungen beschwert hatten. 

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!