Für Menschenwürde einstehen: Misereor-Fastenaktion eröffnet

Essen - Mit einem Festgottesdienst in Essen hat das katholische Hilfswerk Misereor am Sonntag seine jährliche Fastenaktion eröffnet. Unter dem Leitwort „Auf die Würde. Fertig. Los!“ steht in diesem Jahr die schwierige Lebenssituation von Tamilinnen und Tamilen im Hochland von Sri Lanka im Mittelpunkt. Das Motto der Fastenaktion erinnere „an die Würde des Menschen, die oft mit Füßen getreten wird, wenn Menschenrechte nicht geachtet werden“, sagte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck in dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Antonius in Essen-Frohnhausen, der live im ARD-Fernsehen übertragen wurde.

Wer dem Geist Gottes folge, „gehört nicht zu den Mächtigen dieser Welt, nicht zu denen, die ein goldenes Zeitalter versprechen, die durch Lügen und 'Deals' menschenverachtend handeln“, sagte Overbeck in seiner Predigt laut Manuskript. „Wir müssen zu denen gehören, die wissen, dass wir im Zeitalter der Armen, der Hungrigen, der Leidenden, der vom Krieg Geschundenen und Gefolterten leben und in ihnen Gott dienen.“

Während der Fastenaktion bis Ostern informiert Misereor über seine Projektarbeit in weltweit 84 Ländern und bittet um Spenden. Am fünften Fastensonntag, dem 6. April, werden in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands für die Arbeit von Misereor Spenden gesammelt. An der Aktion beteiligen sich den Angaben zufolge deutschlandweit Gruppen in Pfarreien, Schulen und Verbänden, auch Gäste der Partnerorganisationen aus Sri Lanka werden dabei sein.

Die ethnische Gruppe der Hochlandtamilen bestehe aus den Nachfahren von Arbeitern, die im 19. und 20. Jahrhundert im Zuge der britischen Kolonialherrschaft aus Indien nach Sri Lanka geholt worden seien. Viele lebten in kleinen, beengten Wohnungen auf den Plantagen. Die Bezahlung als Teepflücker und -pflückerinnen sei schlecht, die Arbeitsbedingungen seien hart.

Zudem fehlten ihnen Möglichkeiten, ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen, hieß es weiter. Auch mangele es an politischer Teilhabe, der Zugang zu staatlichen Sozialleistungen sei stark erschwert. Vielerorts fehlten sauberes Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und sanitäre Einrichtungen.

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