Copernicus: Meereis schrumpft auf historisches Tief

Bonn - Das polare Meereis ist laut dem EU-Klimadienst Copernicus im Februar auf ein historisches Tief geschrumpft. Wie Copernicus am Donnerstag in Bonn mitteilte, war die Eisdecke Anfang des Monats so gering wie nie zuvor und blieb auch im Laufe des Februars unter dem bisherigen Tiefstand von vor zwei Jahren.

Der Wert bezieht sich auf die Gesamtfläche des Meereises rund um Süd- und Nordpol. Den Daten zufolge war dabei die Ausdehnung des arktischen Meereises am Nordpol so niedrig wie nie zuvor im Februar und acht Prozent unter dem bisherigen Durchschnitt. Auch in der Antarktis am Südpol lag die Ausdehnung des Meereises Copernicus zufolge 26 Prozent unter dem Durchschnitt und erreichte den viertniedrigsten Monatswert für einen Februar.

Weltweite Temperatur im Februar überdurchschnittlich hoch

Das Abschmelzen des Meereises ist eine der Folgen des Klimawandels. Dabei wirkt sich das Schrumpfen der Eisfläche wiederum auf das Klimasystem aus, etwa weil die weiße Eisfläche Sonnenlicht zurück ins All reflektiert. Somit verstärkt sich die Erwärmung des Meeres durch eine geringe Ausdehnung des Eises zusätzlich.

Auch die weltweite Oberflächentemperatur war im vergangenen Februar laut den Copernicus-Daten erneut überdurchschnittlich hoch. Den Angaben zufolge wurde mit einer durchschnittlichen Temperatur von 13,36 Grad Celsius der drittwärmste Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnung gemessen. Mit dem Wert wurde auch abermals die für das Klimasystem wichtige 1,5-Grad-Schwelle überschritten. So war es laut Copernicus 1,59 Grad Celsius wärmer als zur vorindustriellen Zeit (1850 bis 1900).

Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erwärmung der Erde gegenüber der vorindustriellen Zeit auf deutlich unter zwei, aber möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. 2024 wurde die Grenze erstmals bezogen auf ein ganzes Jahr überschritten. Der EU-Klimadienst Copernicus veröffentlicht regelmäßig Daten zum Stand des Klimawandels.

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