Unicef mahnt mehr Einsatz für Rechte von Mädchen an

Frankfurt a.M./New York - Das UN-Kinderhilfswerk Unicef mahnt mehr Einsatz für die Rechte von Mädchen an. 30 Jahre nach der Verabschiedung der sogenannten Pekinger Erklärung zur Gleichstellung der Geschlechter würden trotz großer Fortschritte Millionen Mädchen weltweit in vielen Bereichen benachteiligt, erklärte Unicef am Freitag in New York zum Weltfrauentag am 8. März. Zudem seien sie Gewalt und Kinderehen ausgesetzt.

Das UN-Kinderhilfswerk verwies auf einen gemeinsam mit UN Women und der Entwicklungsorganisation Plan International veröffentlichten Bericht. Darin machen die Organisationen unter anderem auf die sexualisierte Gewalt gegen Mädchen aufmerksam. Schätzungsweise 50 Millionen der heute lebenden Mädchen seien bereits einer solchen Form von Gewalt, unter die körperlicher Missbrauch, aber auch verbale Übergriffe fallen, ausgesetzt gewesen, hieß es.

Auch die Verheiratung von Mädchen und minderjährigen Frauen bleibt dem Bericht zufolge ein drängendes Problem, trotz kleiner Fortschritte. Dem Report zufolge waren 2023 weltweit 19 Prozent der Mädchen davon betroffen. 1998 wurde noch durchschnittlich jedes vierte Mädchen (25 Prozent) vor Erreichen des 18. Lebensjahres verheiratet. Verbessert hat sich die Lage vor allem in Südasien. Hier halbierte sich der Anteil im Berichtszeitraum von 54 auf 26 Prozent.

Bei der Bildung ziehen die Fachleute ein gemischtes Fazit. Blieben im Jahr 2000 weltweit noch etwa 200 Millionen Mädchen der Schule fern, lag diese Zahl 2023 bei 122 Millionen. Dies sei ein Rückgang um 39 Prozent, hieß es. Damit wird den Daten zufolge inzwischen in etwa so vielen Mädchen der Schulbesuch verwehrt wie Jungen. Während Jungen dem Unterricht vor allem fernblieben, um einer bezahlten Arbeit nachzugehen, schieden Mädchen wegen Schwangerschaft oder Unterstützung bei der Hausarbeit aus der Schule aus, hieß es.

Der Bericht wurde rund 30 Jahre nach der Verabschiedung der Pekinger Erklärung 1995 veröffentlicht. Darin hatten sich 189 Staaten auf Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter bekannt.

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