Mexiko verbietet Anbau von Genmais

Mexiko-Stadt -  Mexiko hat den Anbau von gentechnisch verändertem Mais verboten. In beiden Parlamentskammern stimmte eine große Mehrheit für eine Verfassungsänderung, die den Schutz der einheimischen Maissorten zum Ziel hat, wie die Zeitung „El Economista“ am Donnerstag (Ortszeit) berichtete. Mexiko wolle „der biologischen Vielfalt, der Ernährungssouveränität und der agrarökologischen Bewirtschaftung“ Vorrang einräumen, heißt es nun im Artikel 4 der Verfassung.

Die von Präsidentin Claudia Sheinbaum erarbeitete Verfassungsinitiative folgt auf eine juristische Niederlage auf internationaler Ebene. Ein Schiedsgericht des Nordamerika-Freihandelsabkommens hatte das 2023 in Mexiko erlassene Importverbot für Gentech-Mais aus den USA aufgehoben. Mexiko könne die Gesundheitsrisiken für den Konsum von gentechnisch verändertem Mais nicht wissenschaftlich belegen, urteilte das Schiedsgericht.

Mit der Verfassungsänderung werde nun zumindest für den Anbau im Land ein „Schutzschild“ geschaffen, um Veränderungen von einheimischem Mais zu verhindern, erklärte der Senator Óscar Cantón Zetina. Die Mexikanerinnen und Mexikaner konsumieren ihr wichtigstes Grundnahrungsmittel insbesondere in Form von Tortillas. Die mexikanischen Bauern stehen unter starkem Preisdruck durch den aus den USA importierten Genmais, der insbesondere für industrielle Zwecke wie Tierfutter verwendet wird.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!