Lehrer in Nicaragua beklagen Zwangsrekrutierung als Polizisten

Mexiko-Stadt, Managua: Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Nicaragua beklagen, gegen ihren Willen zu einem Polizeidienst gezwungen zu werden. Nach einem Bericht der Zeitung „La Prensa“ vom Dienstag (Ortszeit) geben sie an, seit dem vergangenen Jahr eine Grundausbildung zu bekommen. Die nicht namentlich genannten Interviewten hätten nach eigenen Worten Angst vor Repressalien, wenn sie dem Aufruf nicht Folge leisten, sich den Sicherheitskräften anzuschließen. Die Regierung stellt diese Form des Polizeidienstes als freiwillig dar.

Die Co-Präsidentin von Nicaragua, Rosario Murillo, kündigte für Mittwoch die Vereidigung von 30.000 freiwilligen Polizisten in der Hauptstadt Managua an. Diese Möglichkeit zu einem freiwilligen Dienst wurde durch eine Reform der Verfassung des zentralamerikanischen Landes geschaffen.

Die Hilfstruppe der nicaraguanischen Polizei wurde im November vergangenen Jahres gegründet. Mit der Vereidigung in Managua am Mittwoch soll sie künftig 80.000 Menschen umfassen. Der seit 18 Jahren ununterbrochen regierende Präsident Daniel Ortega und seine Frau und neue Co-Präsidentin Murillo wurden in umstrittenen Wahlen mehrmals wiedergewählt. Seit den regierungskritischen Protesten von 2018 verfolgt das Präsidentenpaar jegliche Opposition.

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