"Ärzte ohne Grenzen" im Kongo beschossen - Zwei Verletzte

Masisi, Berlin - Eine Einrichtung der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ in der Demokratischen Republik Kongo ist am Donnerstag unter Beschuss geraten. Wie die Organisation am Abend in Berlin mitteilte, sei dabei einer ihrer Mitarbeitenden lebensgefährlich und ein Kind leicht verletzt worden. Betroffen war eine Niederlassung von „Ärzte ohne Grenzen“ in der Stadt Masisi in der Provinz Nord-Kivu.

Stephan Goetghebuer, Leiter der Programme der Hilfsorganisation in der DR Kongo, berichtete „von vielen Kugeln, die in den vergangenen Wochen unsere Einrichtungen getroffen“ hätten und verurteilte den Angriff „auf das Schärfste“. In der Mitteilung der Organisation hieß es außerdem, solche Vorfälle „untergraben den Grundsatz des Schutzes von humanitären Helferinnen und Helfern sowie ihren Einrichtungen in Konfliktgebieten“.

Zehntausende auf der Flucht

Im Osten des Kongo herrscht seit Jahrzehnten ein Krieg zwischen Rebellengruppen und der Armee um Macht und die Kontrolle über die reichen Bodenschätze. Die derzeit mächtigste Miliz ist die von Ruanda unterstützte M23, die Ende Januar Goma, die wichtigste Stadt im Ostkongo und Provinz-Hauptstadt von Nord-Kivu, eingenommen hat. Tausende Zivilistinnen und Zivilisten starben bei den Kämpfen, Zehntausende sind auf der Flucht.

Am Donnerstag kam es Goetghebuer zufolge in der Stadt Masisi zu heftigen Kämpfen, „bei denen auch schwere Waffen zum Einsatz kamen“. „Insbesondere wurde in dem Gebiet zwischen einer Einrichtung von Ärzte ohne Grenzen und dem Markt vor dem Krankenhaus gekämpft, wo seit Tagen Tausende von Menschen Schutz gesucht haben.“

Der diensthabende Kollege sei auf dem Gelände durch eine Kugel so schwer verletzt worden, dass Lebensgefahr bestehe. Das Kind habe dort mit seiner Familie Zuflucht gesucht und sei ebenfalls durch Schüsse verletzt worden.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!