Frankfurt a.M., Havanna - Wegen der schweren Energiekrise auf Kuba hat die Regierung die Schließung von Schulen und Geschäften für zwei Tage angeordnet. Angesichts der Lage und mit dem Ziel der Energieeinsparung sei für Freitag und Samstag die Aussetzung des Arbeits- und Unterrichtsbetriebs entschieden worden, erklärte Arbeitsministerin Marta Elena Feito Cabrera am Donnerstagabend (Ortszeit) in sozialen Netzwerken. Wie in diesen Fällen üblich, werde die Versorgung der Bevölkerung mit Grunddienstleistungen aufrechterhalten.
Kuba leidet seit Jahren unter einer massiven Energiekrise, immer wieder fällt der Strom für längere Zeiten aus. Mehrfach kam der Verkehr zum Erliegen, die Straßenbeleuchtung wurde in vielen Teilen ausgeschaltet, Klimaanlagen dürfen nur zeitweise laufen und die Beleuchtung in Büros musste reduziert werden. Der staatliche Energieversorger „Unión Eléctrica“ kündigte für Freitag eine „komplizierte Lage“ an, sprach zugleich von einer geschätzten Besserung aufgrund der beschlossenen Maßnahmen.
Die Regierung von Präsident Miguel Diaz-Canel begründet die Energiekrise mit den seit 1992 bestehenden US-Sanktionen, die es dem kommunistischen Land erschweren, Brennstoff für den Betrieb von Kraftwerken zu erstehen. Allerdings ist auch die Infrastruktur marode, so dass Kraftwerke immer wieder ausfallen. Insgesamt liegt die Wirtschaft Kubas darnieder. Das Land verfügt wegen der Sanktionen kaum über Devisen für Importe, zugleich ist die landwirtschaftliche Produktion wegen kaputter Ausrüstung und Treibstoffmangels deutlich zurückgegangen, es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten.