Genf - Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen hat vor den gravierenden Auswirkungen des US-Hilfszahlungsstopps auf Frauen und Mädchen gewarnt. Millionen von ihnen in Afghanistan, Bangladesch und Pakistan seien nun lebensbedrohlichen Risiken ausgesetzt, sagte der Regionaldirektor des UNFPA für Asien und den Pazifik, Pio Smith, am Dienstag in Genf. Nachdem US-Präsident Donald Trump fast alle Hilfsprogramme im Ausland für eine 90-tägige Überprüfung ausgesetzt hat, habe UNFPA zahlreiche Programme für Frauen und Mädchen in Krisensituationen einstellen müssen.
In Afghanistan verlieren Smith zufolge über neun Millionen Menschen den Zugang zu Gesundheits- und Schutzdiensten. Fast 600 Familiengesundheitshäuser, Beratungszentren und andere Einrichtungen müssten geschlossen werden. In Pakistan würden 1,7 Millionen Menschen, darunter 1,2 Millionen afghanische Geflüchtete, durch die Schließung von über 60 Gesundheitseinrichtungen von der lebensrettenden Versorgung für sexuelle und reproduktive Gesundheit abgeschnitten.
Und auch in Bangladesch liefen fast 600.000 Frauen und Mädchen Gefahr, ohne geschlechtsspezifische Versorgung und Beratung zu bleiben, beispielsweise während Schwangerschaft und Geburt. Viele der Betroffenen seien aus Myanmar geflüchtete Rohingya.
UNFPA versteht sich als Agentur für sexuelle und reproduktive Gesundheit und arbeitet nach eigenen Angaben mit Partnern in über 150 Ländern zusammen. Ziel ist es, die Müttersterblichkeit zu bekämpfen, geschlechtsspezifische Gewalt zu beenden und den Zugang zu Familienplanung sicherzustellen.