Berlin - Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dringt auf eine Milliardärssteuer. Die Ultrareichen müssten mehr zum Wohle der Gesellschaft beitragen, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Die Vermögen „einiger weniger Männer“ würden immer extremere Ausmaße annehmen.
Während rund ein Drittel der Menschen in Armut verharre, würden die reichsten Milliardäre täglich im Schnitt um 100 Millionen US-Dollar reicher. „Das ist nicht nur zutiefst ungerecht, es belässt auch zu viel Geld in den Händen weniger, anstatt es in eine nachhaltige Entwicklung für alle zu investieren“, sagte die SPD-Politikerin.
„Schon mit sehr kleinen Steuersätzen auf die Vermögen Ultrareicher könnte man viele Probleme lösen“, argumentierte die Entwicklungsministerin. Sie unterstütze Südafrika in seiner G20-Präsidentschaft dabei, eine globale Mindeststeuer für Milliardäre auf den Weg zu bringen.
Erhebungen der Entwicklungsorganisation Oxfam zufolge haben Milliardäre im vergangenen Jahr weltweit ihr Vermögen um 2 Billionen US-Dollar auf insgesamt 15 Billionen Dollar gesteigert. Das entspreche einem Plus von rund 5,7 Milliarden Dollar pro Tag. Nach Angaben von Oxfam wuchs das Vermögen 2024 damit dreimal so schnell wie im Vorjahr. Die Entwicklungsorganisation veröffentlichte die Analyse zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums am Montag im Schweizer Alpenort Davos.