Dakar/N'Djamena - Mindestens 19 Menschen sind bei einem Angriff auf den Präsidentenpalast im Tschad gestorben. Dies berichtete der französische Auslandssender RFI am Donnerstag unter Berufung auf tschadische Regierungsquellen. 18 von ihnen waren demnach Angreifer. Es ist unklar, wer für den Angriff Mittwochnacht verantwortlich ist.
Laut RFI fielen am Mittwoch gegen 20 Uhr Ortszeit Schüsse im Umfeld des Präsidentenpalastes. Nach Angaben von Regierungssprecher Abderaman Koulamallah griff eine Gruppe von „24 Personen“, die er als drogen- und alkoholabhängige Jugendliche aus einem Armenviertel bezeichnete, die Wachen des Präsidentenpalastes mit „Waffen, Macheten und Messern“ an. Ein Video, das später auf der Social-Media-Plattform Facebook geteilt wurde, zeigt Koulamallah im Kreis von Soldaten. Darin gibt der Regierungssprecher bekannt, es sei zu einem „kleinen Zwischenfall“ gekommen, doch die Situation sei „vollständig unter Kontrolle“.
Das zentralafrikanische Land ist in den vergangenen Jahren von einer Militärjunta regiert worden. Im Mai war bei Präsidentschaftswahlen schließlich Junta-Chef Mahamat Deby als Staatsoberhaupt im Amt bestätigt worden. Dieser ist der Sohn des vorherigen Machthabers Idriss Deby, der das Land nach einem Militärputsch 31 Jahre regierte und 2021 unter ungeklärten Umständen an der Front starb. Im Dezember fanden zudem Parlamentswahlen statt, mit denen Deby die Übergangsperiode als beendet erklärte.