Berlin - Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) will auch nach dem Rückzug ihres Personals aus Afghanistan zum Jahresende die Menschen in dem von den Taliban beherrschten Land nicht allein lassen. Vorstandssprecher Thorsten Schäfer-Gümbel sagte dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Sonntag): „Die GIZ arbeitet weiterhin für die Menschen in Afghanistan, allerdings in einer anderen Struktur.“
GIZ-Projekte in Afghanistan werden nach einem Beschluss der Bundesregierung ab 2025 ausschließlich über Nichtregierungsorganisationen umgesetzt. „Der Machtwechsel hat die Arbeit in Afghanistan sehr verändert. Dieser Situation passen wir uns an“, sagte Schäfer-Gümbel. Mitte 2024 waren noch 160 nationale GIZ-Mitarbeitende in Afghanistan tätig. „Unsere Arbeit in Afghanistan bleibt wichtig, denn seit August 2021 haben sich die Lebensumstände der Menschen drastisch verändert“, betonte der GIZ-Chef.
Schwerpunkt der Arbeit vor Ort bleibt nach Angaben der staatlichen Entwicklungshilfeorganisation, die lokale Bevölkerung bei Basisdienstleistungen zu unterstützen. Dazu zählen eine Verbesserung der Selbstversorgung in ärmeren Gegenden, die Schulung von Hebammen und weiblichen Gesundheitsfachkräften und die Unterstützung von Frauen geführter Organisationen. Die GIZ will die Arbeit aus Deutschland oder einem Drittland heraus koordinieren.