Venezuela: Oppositioneller stellt sich der Justiz

Berlin/Caracas -  Von den vor Monaten in die argentinische Botschaft in Caracas geflüchteten sechs Oppositionellen hat sich ein Regimekritiker der venezolanischen Justiz gestellt. Der Oppositionsführer und frühere Transportminister Fernando Martínez Mottola verließ am Donnerstag (Ortszeit) nach etwa neun Monaten in Isolation das Botschaftsgebäude in Venezuelas Hauptstadt, wie internationale Medien und auch das Oppositionsportal „AlbertoNews“ berichteten. Er soll sich bei seiner Familie befinden.

Die sechs Regierungsgegner waren im März in die argentinische Botschaft geflohen, nachdem Haftbefehle gegen sie erlassen wurden. Sie sind Mitarbeiter der venezolanischen Oppositionsführerin María Corina Machado.

In den vergangenen Wochen hatte sich die diplomatische Krise aufgrund der Belagerung der Zugänge des Botschaftsgebäudes durch venezolanische Sicherheitskräfte verschärft. Das Regime unter Staatschef Nicolás Maduro hatte immer wieder gedroht, die Auslandsvertretung stürmen zu lassen. Bereits vor Wochen wurde die Stromversorgung der Botschaft gekappt, zudem werden keine Wasser- und Lebensmittellieferungen mehr durchgelassen. Kolumbien hatte sich jetzt in die Verhandlungen über die Ausreise der Regimekritiker in ein sicheres Drittland eingeschaltet. Auch Argentinien hatte freies Geleit für die Geflüchteten gefordert.

Argentinien hatte die offensichtlich gefälschten Präsidentschaftswahlen Ende Juli nicht anerkannt. Daraufhin verwies Venezuelas Regierung das Personal der argentinischen Botschaft des Landes. Daher wird die argentinische Botschaft in Caracas derzeit von Brasilien verwaltet.

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