Kenia: 50 Jahre Haft für Mord an LGBT-Aktivisten Chiloba

Nairobi - Ein Gericht in Kenia hat den Mörder des LGBT-Aktivisten Edwin Chiloba zu 50 Jahren Haft verurteilt. Wie die Zeitung "Nation” am Montagabend berichtete, hat Jackstone Odhiambo nach Überzeugung des Gerichts den Modestudenten Chiloba Anfang Januar 2023 ermordet. Richter Reuben Nyakundi bezeichnete den Mord als schrecklich und vorsätzlich, und erklärte die lange Haftstrafe damit, dass der Angeklagte keinerlei Reue zeige.

Chiloba war eine der führenden Figuren im Kampf für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen in Kenia und wurde für sein Engagement immer wieder angefeindet. Das kenianische Model wurde tot in einer Metallkiste aufgefunden, die an einer abgelegenen Straße in der westkenianischen Stadt Eldoret entsorgt worden war.

Der 25-jährige Fotograf Odhiambo und Chiloba waren langjährige Freunde und Mitbewohner, nach Zeugenaussagen auch Geliebte. Odhiambo bestritt das im Verfahren. In Kenia ist Homosexualität strafbar und kann mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden.

Nach Auffassung des Gerichts erstickte Odhiambo Chiloba nach einem Streit, in dem es wohl um Eifersucht ging. Odhiambo bestritt den Mord - doch die Kiste, in der Chiloba gefunden wurde, wurde von seinem Konto bezahlt. Zugleich sagte Odhiambos Cousin aus, beim Verladen der Kiste geholfen zu haben. 22 Zeugen sagten im Prozess aus.

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