UN-Mission warnt vor Ausbreitung von Gewalt im Südsudan

Nairobi - Die UN-Mission im Südsudan (Unmiss) hat die Behörden zu einer dringenden Deeskalation im Osten des Landes aufgerufen. Die Anstrengungen, um die Spannungen zwischen bewaffneten Jugendgruppen zu entschärfen, müssten verdoppelt werden, appellierte der UN-Sondergesandte für den Südsudan, Nicholas Haysom, am Dienstag. Es gebe alarmierende Berichte über eine zunehmende Bewaffnung von jungen Menschen in den Regionen Jonglei und Greater Pibor, die eine Ausbreitung von Konflikten auslösen könne. Die Vereinten Nationen hätten ihre Patrouillen bereits verstärkt, doch die Blauhelme könnten nicht überall sein, sagte Haysom.

Die UN sprachen am Wochenende zum 11. Jahrestag des Ausbruchs des Bürgerkriegs im Jahr 2013 von einem „unerbittlichen Kreislauf der Gewalt im Südsudan“. Es brauche dringend einen ganzheitlichen Aufarbeitungsprozess, um der Straflosigkeit von Gewalt ein Ende zu setzen. Das Land erlangte erst 2011 nach einem blutigen Krieg seine Unabhängigkeit vom Sudan.

In den vergangenen Wochen fanden in der kenianischen Hauptstadt Nairobi erneut die "Tumaini”-Friedensverhandlungen statt, bei denen die südsudanesische Übergangsregierung mit der Opposition über die Umsetzung eines Friedensabkommens von 2018 verhandelte, das immer wieder gebrochen wird. Die Übergangsregierung ist fragil, Präsident Salva Kiir hat in den vergangenen Monaten viele Beamte in Top-Positionen ausgewechselt. Wahlen werden immer wieder aufgeschoben und sind aktuell für 2026 geplant.

Trotz seines immensen Rohstoffreichtums leben 76 Prozent der Bevölkerung im Sudan laut Weltbank-Angaben unterhalb der Armutsgrenze, mehr als zwei Drittel in extremer Armut. Über sieben der insgesamt 12,4 Millionen Südsudanesinnen und Südsudanesen brauchen demnach zumindest zeitweise Lebensmittelhilfe. Die Bevölkerung macht die Regierung für die angespannte wirtschaftliche und politische Lage, massive Korruption und eine zunehmende Ungleichheit verantwortlich.

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