WHO: Malaria bleibt ernste globale Gefahr für Millionen Menschen

Rund 263 Millionen Kinder, Frauen und Männer infizierten sich im vergangenen Jahr mit Malaria. Die Krankheit ist bei rechtzeitiger Diagnose und Medikamentengabe heilbar. Ohne schnelle Behandlung verläuft sie jedoch oft tödlich.

Genf - Die Infektionskrankheit Malaria bleibt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine ernste globale Bedrohung für Millionen Menschen. Im Jahr 2023 seien rund 263 Millionen Malaria-Fälle erfasst worden, 597.000 Menschen seien an der Tropenkrankheit gestorben, teilte die WHO am Mittwoch in Genf mit.

Während sich die Zahl der Malaria-Fälle 2023 im Vergleich zu 2022 um rund elf Millionen erhöht habe, sei die Zahl der Gestorbenen konstant geblieben. Ungefähr 95 Prozent der Todesfälle ereigneten sich in der WHO-Region Afrika. Dort hätten viele gefährdete Menschen keinen Zugang zu Vorbeugung, Erkennung und Behandlung der Krankheit.

„Niemand sollte an Malaria sterben, aber die Krankheit schädigt weiterhin unverhältnismäßig viele Menschen in der afrikanischen Region, insbesondere Kleinkinder und schwangere Frauen“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO.

Die WHO wies auch auf Fortschritte im Kampf gegen die Malaria hin. Bis November 2024 seien 44 Länder und ein Territorium von der WHO als malariafrei zertifiziert worden, weitere Länder und Territorien näherten sich diesem Ziel an. Von den 83 Malaria-endemischen Ländern meldeten 25 weniger als zehn Fälle pro Jahr. Seit 2015 habe die WHO-Region Afrika die Malaria-Sterblichkeitsrate um 16 Prozent senken können.

Peter Sands, Exekutivdirektor des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, unterstrich den Zusammenhang der Krankheit mit dem Klimawandel. Besonders in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara führten heftige Regenfälle, extreme Hitzewellen und anhaltende Dürren zu einer größeren Malaria-Verbreitung.

Mehr Investitionen in die Malariabekämpfung könnten Millionen Leben retten und die globale Wirtschaft stärken. Dies würde zusätzliche Mittel für den Aufbau der Gesundheitssysteme freisetzen. Malariabekämpfung sei somit nicht nur eine gesundheitspolitische Notwendigkeit, sondern auch ein strategischer Hebel für wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt.

Malaria ist bei rechtzeitiger Diagnose und Medikamentengabe heilbar. Ohne schnelle Behandlung verläuft die Krankheit jedoch oft tödlich. Die gefährlichste Form, die Malaria tropica, kann bei Babys in wenigen Stunden zum Tod führen.

Die Krankheit wird von Plasmodium-Parasiten ausgelöst, die durch Stiche der weiblichen Anopheles-Mücken übertragen werden. Mit Moskitonetzen, die mit Insektiziden behandelt sind, kann das Ansteckungsrisiko stark verringert werden. Typische Symptome der Malaria sind Fieberschübe, Krämpfe sowie Magen- und Darmbeschwerden. In schweren Fällen treten Hirnschäden oder Blutarmut auf.

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