Nicaragua: Menschenrechtler dokumentieren über 200 Fälle von Folter

Mexiko-Stadt, San José - Die Menschenrechtsinitiative „Nicaragua Nunca Más“ hat in dem zentralamerikanischen Land 229 Fälle von Folter an Gefangenen registriert. Das Kollektiv stellte am Dienstag (Ortszeit) in San José in Costa Rica ein Dokument mit den Zeugenaussagen von 46 Frauen und 183 Männern vor, die seit 2019 bis heute in Haft gefoltert worden seien. Wie die Nachrichtenplattform „100 % Noticias“ berichtet, sind die schweren Menschenrechtsverletzungen der autoritären Regierung von Daniel Ortega und dessen Frau Rosario Murillo zuzuschreiben.

Der Bericht enthält auch Zeugenaussagen von Minderjährigen sowie Fälle von regierungskritischen Personen, die dem gewaltsamen Verschwindenlassen ausgesetzt sind, was „die besondere Gefährdung der politischen Gefangenen“ in Nicaragua zeige, warnte die Organisation anlässlich ihrer Präsentation am Internationalen Tag der Menschenrechte. Nach Angaben des Menschenrechtskollektivs wurden anhand der Aussagen der Opfer mindestens 40 Foltermethoden ermittelt, darunter sexuelle Gewalt und psychologische Folter. Ebenfalls zum Repertoire der Folterer gehörten Verbrennungen mit Zigaretten, Elektroschocks, simulierte Erschießungen sowie Todesdrohungen gegen die Opfer oder ihre Angehörigen, warnten die Aktivisten aus dem Exil in Costa Rica.

„Nicaragua Nunca Más“ registrierte seit 2018 in Nicaragua mehr als 2.000 willkürliche Verhaftungen. Alle gravierenden Menschenrechtsverletzungen sollten vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verfolgt werden, forderte die Menschenrechtsinitiative.

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