Baku, Genf - Menschen auf der Flucht sind laut dem Hilfswerk UNHCR verstärkt den Gefahren des Klimawandels ausgesetzt. Von den weltweit mehr als 120 Millionen Vertriebenen lebten drei Viertel in Ländern, die stark von der Erderwärmung betroffen seien, erklärte das UNHCR am Dienstag in Baku, Aserbaidschan, während der Weltklimakonferenz.
Die Hälfte der Geflüchteten lebten an Orten, in denen sowohl Konflikte als auch schwere Klimagefahren die Menschen plagten, wie Äthiopien, Haiti, Myanmar, Somalia, Sudan und Syrien. Der verheerende Konflikt im Sudan etwa habe Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen.
Darunter seien 700.000 Menschen, die in den Tschad geflüchtet seien, einem der Länder, die unter Dürren besonders stark litten. Gleichzeitig bestehe für viele, die innerhalb des Sudans geflüchtet seien, die Gefahr einer weiteren Vertreibung aufgrund der schweren Überschwemmungen in dem Land.
Zudem werde bis 2040 die Zahl der Länder, die extremen klimabedingten Gefahren ausgesetzt seien, voraussichtlich von drei auf 65 steigen. Davon beherberge die große Mehrheit Flüchtlinge und Vertriebene. In den meisten Siedlungen und Lagern für Menschen auf der Flucht werde es bis 2050 voraussichtlich doppelt so viele Tage mit gefährlicher Hitze geben.
Die 29. UN-Klimakonferenz wird bis zum 22. November von Aserbaidschan ausgerichtet. Bei den zweiwöchigen Verhandlungen müssen sich die Staaten auf ein neues Klimafinanzierungsziel einigen.