Frankfurt a.M./Baku - Unter dem Eindruck von Temperaturrekorden und politischen Umbrüchen beginnt in Aserbaidschan am Montag die 29. UN-Klimakonferenz (COP 29). Tagungsort ist die Hauptstadt Baku. Bei dem Treffen vom 11. bis 22. November müssen sich die Staaten auf ein neues Ziel für die Unterstützung einkommensschwacher Länder bei der Bewältigung der Klimakrise einigen. Zudem wird beraten, wie die Bemühungen zum Schutz des Klimas beschleunigt werden können. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine Teilnahme aufgrund des Bruchs der Ampel-Koalition kurzfristig abgesagt.
Als Knackpunkt des zweiwöchigen Gipfels gilt der Streit über ein neues Klimafinanzierungsziel. Bisher hatten die Industriestaaten zugesagt, den Ländern des Globalen Südens jährlich 100 Milliarden US-Dollar für den Klimaschutz und die Anpassung bereitzustellen. Dieses Ziel gilt noch bis 2025. Die EU will, dass sich weitere Länder, darunter China und die Golfstaaten, beteiligen. Für Deutschland sind das Auswärtige Amt, das Bundesentwicklungsministerium, das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium an den Verhandlungen beteiligt.
Der Wahlsieg Donald Trumps in den USA dürfte die Verhandlungen erschweren. Zwar werden die Gespräche in Baku von der amtierenden Regierung unter Präsident Joe Biden geführt. Jedoch ist offen, ob die USA sich nach dem Amtsantritt Trumps im Januar weiter in der internationalen Klimapolitik engagieren. Während seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) hatte der Republikaner Trump das Pariser Klimaabkommen aufgekündigt.
Die Delegierten in Baku kommen auch vor dem Hintergrund neuer Temperaturrekorde und einer sich beschleunigenden Erderwärmung zusammen. Laut dem EU-Klimadienst Copernicus wird 2024 absehbar das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Erstmals könnte die durchschnittliche Jahrestemperatur 1,5 Grad Celsius über der vorindustriellen Zeit liegen. Das Pariser Abkommen sieht vor, die Erwärmung möglichst unterhalb dieser Schwelle zu halten. Dafür müssten die Emissionen deutlich stärker sinken als bisher.
Übersicht zum Programm der Klimakonferenz (englisch): http://u.epd.de/3759