Berlin/São Paulo - Die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien ist weiter zurückgegangen. Von August 2023 bis Juli dieses Jahres wurden rund 30 Prozent weniger Fläche als im Vorjahreszeitraum abgeholzt, wie aus am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Satellitendaten des staatlichen Weltrauminstitutes Inpe hervorgeht. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum rund 6.300 Quadratkilometer Regenwald vernichtet. Das ist der niedrigste Wert seit neun Jahren.
Im Feuchtgebiet Cerrado im Südwesten Brasiliens wurden im gleichen Zeitraum rund 25 Prozent weniger Wald vernichtet. Allerdings wurden dort rund 8.200 Quadratkilometer Fläche abgeholzt. Damit ist die Rate höher als im Amazonas-Regenwald. Mit einer Fläche von fast zwei Millionen Quadratkilometern ist das Savannen-Gebiet, das südlich an den Amazonas-Regenwald grenzt, in etwa so groß wie Mexiko.
Brasilien will die detaillierten Daten über den Stand der illegalen Abholzungen auf der Weltklimakonferenz in Baku vorstellen, die am nächsten Montag beginnt. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte bei Amtsantritt Anfang des Jahres 2023 versprochen, die illegale Abholzung komplett zu stoppen. Unter seinem Vorgänger Jair Bolsonaro (2019 bis 2023) war die Vernichtung des Regenwaldes um 70 Prozent angestiegen. Bolsonaro hatte systematisch Gesetze und Kontrollen zum Schutz des Amazonas geschwächt sowie den Behörden Finanzierung und Personal entzogen.