Berlin - Die Sozialarbeiterin Virginia Wangare Greiner aus Frankfurt am Main und die Berliner Ärztin Cornelia Strunz sind am Freitag in Berlin mit dem „HeldinnenAward 2024“ der Alice-Schwarzer-Stiftung ausgezeichnet worden. Zur Begründung hieß es, die beiden Frauen bekämpften mit ihrem Engagement die Genitalverstümmelung mitten in Deutschland. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde zum zweiten Mal verliehen.
Etwa 75.000 Mädchen und Frauen weltweit seien von Genitalverstümmelung betroffen, hieß es. Jährlich kämen weitere 15.000 hinzu. Die Laudatio auf die Berliner Ärztin Cornelia Strunz hielt die somalische Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie, die als Topmodel das autobiografische Buch „Wüstenblume“ über ihre eigene Genitalverstümmelung veröffentlichte. Virginia Wangare Greiner wurde vom Vorstand der Alice-Schwarzer-Stiftung, Jürgen Wilhelm, gewürdigt.
Die Sozialarbeiterin ist den Angaben zufolge in Tansania und Kenia aufgewachsen. 1986 zog sie mit ihrem deutschen Mann in die Bundesrepublik. Hier gründete sie 1996 den Verein Maisha für afrikanische Migrantinnen und Migranten. Sie rief zahlreiche Aufklärungskampagnen gegen Genitalverstümmelung in Deutschland ins Leben.
Cornelia Strunz behandelt den Angaben zufolge seit 2013 Opfer von Genitalverstümmelung. Die Ärztin arbeitet im Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf und veranstaltet Benefizkonzerte für das dortige „Desert Flower Center“, das Opfern von Genitalverstümmelung medizinische Hilfe und psychosoziale Betreuung bietet. Der erste „HeldinnenAward“ ging 2023 an die iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Soutadeh.