Amnesty prangert Gewalt gegen Rohingya in Myanmar an

Berlin - Angesichts der jüngsten Eskalation der Kämpfe in Myanmar warnt Amnesty International vor den Gefahren für die Rohingya-Volksgruppe. Angehörige der muslimischen Minderheit seien „erbitterten Kämpfen“ zwischen dem Militär und der Arakan Army, einer bewaffneten Gruppe in dem südostasiatischen Land, ausgesetzt, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag in Berlin.

Die Menschenrechtsorganisation verwies auf den Beginn einer Offensive der Arakan Army und anderer bewaffneter Gruppen im Bundesstaat Rakhine im Oktober 2023. Berichten von Geflüchteten zufolge hätten Kämpfer der Arakan Army rechtswidrig Rohingya-Zivilisten getötet und Menschen aus ihren Häusern vertrieben, hieß es. Die Menschen seien zusätzlich den Luftangriffen des Militärs ausgesetzt.

Bei der Flucht ins benachbarte Bangladesch wiederum drohten den Rohingya Pushbacks, sagte die Asien-Referentin bei Amnesty Deutschland, Theresa Bergmann. Menschen in ein Land zurückzuschicken, in dem die Gefahr bestehe, getötet zu werden, verstoße gegen internationales Recht.

Amnesty beruft sich für den Bericht auf Interviews mit mehreren Personen, die in Bangladesch Zuflucht gesucht haben. Die Arakan Army bestreite die Vorwürfe. Die bewaffnete Gruppe und das Militär müssten eine unabhängige Untersuchung möglicher Menschenrechtsverletzungen zulassen und sich an das humanitäre Völkerrecht halten, forderte Amnesty-Referentin Bergmann.

In dem buddhistisch geprägten Myanmar kämpfen mehrere ethnisch geprägte Milizen und Widerstandsgruppen gegen die Militärdiktatur, die seit einem Putsch 2021 gegen die zivile Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi das Land beherrscht. Teile des Landes werden von Rebellen kontrolliert. Die Rohingya werden in dem Land schon seit Jahrzehnten verfolgt und diskriminiert. Bei einer Militäroffensive 2017 flohen mehr als 740.000 von ihnen nach Bangladesch.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!