Berlin/Lima - Perus Ex-Präsident Alejandro Toledo ist wegen Korruption und Geldwäsche zu 20 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof in Lima befand ihn am Montag (Ortszeit) für schuldig, in den Jahren 2001 bis 2006 rund 35 Millionen US-Dollar Bestechungsgeld als Gegenleistung für die Auftragsvergabe an den Baukonzern Odebrecht erhalten zu haben. Das brasilianische Bauunternehmen erhielt dafür den Zuschlag für den Bau einer Schnellstraße zwischen der Südküste Perus bis zum Amazonasgebet im Westen des Landes.
Toledo lebte nach seiner Amtszeit in den USA. 2017 erließ die peruanische Justiz einen Haftbefehl gegen den Politiker und verlangte seine Auslieferung. Toledo wurde 2019 in Kalifornien festgenommen und danach in den Hausarrest entlassen. Er versuchte mit zahlreichen Rechtsmitteln, seine Auslieferung zu verhindern. Erst im vergangenen Jahr wurde er nach Peru überstellt.
Die Odebrecht-Affäre gilt als der größte Korruptionsskandal in Lateinamerika. Nach Schätzungen der US-Justiz zahlte der Konzern in zwölf Ländern rund 785 Millionen Dollar an Bestechungsgeld. Oft waren Bauprojekte am Ende teurer als geplant. So kostete das 650 Kilometer lange Teilstück der Interoceanica in Peru statt der geplanten 850 Millionen schließlich 2,1 Milliarden US-Dollar.